Auch die Fluglinie AirFrance-KLM hat mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Ähnlich wie bei der deutschen Lufthansa musste der Staat einspringen, um eine Pleite zu verhindern. Dies hielt die Regierung nun aber nicht davon ab, die Flugbranche mit massiven neuen Einschränkungen zu versehen. So soll zukünftig ein nicht unerheblicher Teil der Inlandsflüge in Frankreich untersagt werden. Konkret sieht die Regelung so aus: Kann eine Strecke auch in weniger als zweieinhalb Stunden mit dem TGV zurückgelegt werden, darf dort zukünftig kein Flugzeug mehr eingesetzt werden. Betroffen davon sind unter anderem die Verbindungen zwischen Paris und Lyon sowie Paris und Bordeaux. Ziel der neuen Regelung ist eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen. Grundsätzlich gilt das Verbot für alle Fluggesellschaften. Faktisch werden die kurzen Inlandsflüge in Frankreich aber nur von AirFrance-KLM angeboten. Bild: Kentaro Iemoto from Tokyo, Japan [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)] Frankreich besitzt ein extrem gut ausgebautes Schnellzug-Netz Umweltschützern geht das nun vom Parlament erlassene Verbot allerdings nicht weit genug. Sie verweisen darauf, dass ein von Präsident Macron eingesetztes sogenanntes Bürger-Klimaforum sich eigentlich für eine noch deutlich weitergehende Regelung ausgesprochen hatte. Demnach wären Flüge sogar auf Strecken verboten worden, die sich in weniger als viereinhalb Stunden mit dem Zug absolvieren lassen. Dies hätte das Aus für so gut wie alle französischen Inlandsflüge auf dem europäischen Kontinent bedeutet. Selbst Flüge von Paris nach Marseille wären dann nicht mehr möglich gewesen. Die Einschränkungen für den Flugverkehr wären auch deshalb so massiv gewesen, weil Frankreich über ein sehr gut ausgebautes Schnellzug-Netz verfügt. Mit dem TGV lassen sich fast alle Metropolen des Landes innerhalb weniger Stunden erreichen. Die Regierung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, diesen Standortvorteil in Sachen Klimaschutz noch stärker zu nutzen. Aktuell leiden die Airlines unter den Folgen der Pandemie Der von der Nationalversammlung verabschiedete Gesetzentwurf wird nun dem Senat vorgelegt und muss anschließend noch einmal von den Abgeordneten verabschiedet werden. Änderungen an der beschlossenen Zweieinhalb-Stunden-Grenze gelten aber als unwahrscheinlich. Eingebettet ist die Maßnahme zudem in ein deutlich größeres Klimaschutzgesetz. Das Ziel der französischen Regierung: Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen um vierzig Prozent gesenkt werden. Dieser lange zeitliche Rahmen erklärt auch, warum sich die Abgeordneten überhaupt mit der Problematik von Inlandsflügen beschäftigten. Denn aktuell liegen die Emissionen des Flugsektors weit unter den Werten vergangener Jahre. Verantwortlich dafür ist aber fast ausschließlich die Corona-Pandemie. Diese wird die Branche auch noch einige Jahre beschäftigen. So kam eine McKinsey-Studie zu dem Ergebnis, dass der Flugverkehr erst im Jahr 2024 wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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