Stromspeicher sind für die Energiewende von entscheidender Bedeutung. Denn je mehr Großkraftwerke durch Solar- und Windkraftanlagen ersetzt werden, desto stärker schwankt die Stromproduktion. Um dies auszugleichen, muss die Energie bei viel Wind und Sonnenschein gespeichert werden. Im Fall einer Dunkelflaute können die Netze dann weiterhin versorgt werden. Noch aber tüfteln Forscher weltweit an einer möglichst einfachen und effizienten Speichermöglichkeit. Ein wichtiges Experiment findet derzeit in Hamburg statt. Dort hat das Unternehmen Siemens Gamesa eine Halle mit einem Volumen von 2.000 Kubikmetern errichtet und diese mit 1.000 Tonnen Vulkangestein befüllt. Die Natursteine wurden dafür eigens aus Norwegen importiert, was einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutete. Doch die Mühen könnten sich lohnen. ___STEADY_PAYWALL___ Ein riesiger Föhn erwärmt die Steine Denn es handelt sich um die weltweit größte Anlage zur Speicherung von Strom in Natursteinen. Die Technik funktioniert dabei vereinfacht ausgedrückt so: Der überschüssige Strom betreibt einen riesigen Föhn, der die Luft auf bis zu 750 Grad Celsius erhitzt. Dadurch werden auch die Steine entsprechend erwärmt. Anders als die Luft kühlen diese aber nicht direkt wieder ab, sondern speichern die Wärme. Um Strom zu erzeugen, lässt man dann kalte Luft durch den Raum strömen. Diese erwärmt sich an den Steinen und erzeugt anschließend in einem Wärmetauscher Dampf. Dieser kann dann durch eine Turbine geleitet werden und dort Strom erzeugen. Insgesamt soll der Energiespeicher aus Stein groß genug sein, um 1.500 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen. Die hohe Effizienz kann ein entscheidender Vorteil sein Ein großer Vorteil liegt zudem darin, dass die Steine beliebig oft erhitzt werden können. Anders als bei Lithium-Ionen-Akkus sinkt die Speicherkapazität also im Laufe der Zeit nicht. Hinzu kommt: Der Effizienzgrad liegt bei rund 45 Prozent. Dies stellt einen sehr ordentlichen Wert dar. Speichersysteme mit Wasserstoff – wie sie zukünftig ebenfalls in Hamburg zum Einsatz kommen sollen – bringen es hingegen nur auf einen Wert von rund dreißig Prozent. Theoretisch könnte man die Wärme zudem auch einfach in Beton speichern. Eon beispielsweise erprobt dies in Schweden mit Hauswänden. Allerdings ist die Herstellung von Beton energieintensiv und nicht besonders klimafreundlich. Bei Siemens Gamesa hat man sich daher für die importierten Natursteine entschieden. Via: Der Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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