Lange Zeit sträubten sich die europäischen Autobauer und ihre Zulieferer gegen die hohen Investitionen in eigene Batteriezellenfabriken. Aktuell können die benötigten Batteriezellen deswegen ausschließlich aus Asien importiert werden. Zumindest der Volkswagen-Konzern hat aber bereits einen Kurswechsel angekündigt und möchte bis zum Jahr 2030 insgesamt sechs neue Batteriezellfabriken in Europa berichten. Zwei der geplanten Standorte sind bereits bekannt. So wurde in Salzgitter schon eine erste Pilotlinie eingerichtet. Außerdem kooperiert Volkswagen beim Bau einer Fabrik im nordschwedischen Skellefteå mit dem – von ehemaligen Tesla-Managern gegründeten – Startup Northvolt. Die Aufgaben sind dabei bereits verteilt: In Salzgitter wird die sogenannte Einheitszelle entstehen, die preisgünstig sein soll und in möglichst vielen Modellen Verwendung finden wird. Die schwedische Fabrik wiederum wird sich auf Hochleistungszellen konzentrieren. Bild: Alexander Migl [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)] Porsche muss sich von anderen Volkswagen-Autos differenzieren Die Strategie Batteriezellen weitgehend zentral zu produzieren und dann im gesamten Konzern einzusetzen, bringt Kostenvorteile mit sich. Sie stellt für die einzelnen Marken aber auch eine Gefahr dar. Denn je stärker die Produktion zentralisiert wird, desto schwieriger wird es für die notwendige Differenzierung zu sorgen. Diese Angst scheint auch die Manager bei Porsche umzutreiben. Sie haben daher angekündigt, zwar einerseits auch Batteriezellen vom Mutterkonzern Volkswagen beziehen zu wollen. Gleichzeitig soll in Tübingen aber auch ein eigenes Werk für besonders hochwertige Batteriezellen entstehen. Ganz neu ist dieser Ansatz nicht. Denn auch bisher schon werden beispielsweise Motoren bei Volkswagen teilweise zentralisiert entwickelt und produziert. Porsche hat sich daran aber nur bedingt beteiligt und setzte stattdessen auf die Entwicklung eigener Hochleistungs-Verbrennungsmotoren. Nur so waren und sind die stolzen Preise für die Sportwagen zu rechtfertigen. Der Porsche Taycan kommt bei den Kunden gut an Von Ferry Porsche – seines Zeichens Sohn des Namensgebers der Automarke – ist das Zitat überliefert: „Das letzte Auto, das gebaut werden wird, wird ein Sportwagen sein.“ Selbiges dürfte auch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gelten. Schon jetzt bietet Porsche seinen Kunden aber auch einen Wagen mit reinem Elektroantrieb an – den Porsche Taycan. Dieser erwies sich in den letzten beiden Jahren zum einen als Jobmotor. Zum anderen kommt er auch bei den Kunden vergleichsweise gut an. So verkauft sich der Taycan inzwischen schon fast so gut wie der traditionelle Porsche 911 mit Verbrennungsmotor. Die Planungen des Autobauers gehen aber noch darüber hinaus: Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen 80 Prozent der neu verkauften Porsches ganz oder teilweise über einen Elektroantrieb verfügen. Der Volkswagen-Konzern wiederum benötigt dann noch drei weitere Standorte für eine Batteriezellfabrik. Im Gespräch ist dabei unter anderem eine Ansiedlung in Spanien bei der VW-Tochter Seat. Via: Der Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter