Seetang als Lebensmittel dürfte den meisten Deutschen vor allem aus Sushi-Restaurants bekannt sein. Hier wird das sogenannte Nori verwendet, um damit Sushi-Rollen zu umwickeln. Aber auch in anderen küstennahen Ländern wie Kanada, Irland oder Peru ist Seetang traditioneller Bestandteil der Landesküche. Außerdem kann aus den Pflanzen auch Dünger und Pflanzenstärkungsmittel gewonnen werden. Hinzu kommen einige medizinische Anwendungen – etwa bei der Behandlung von Herzkrankheiten. Als Nahrungsmittel bringt Seetang eine Reihe von Vorteilen mit sich. So wird für das Wachstum der Pflanzen nicht mehr benötigt als Salzwasser und Sonnenlicht. Anders ausgedrückt bedeutet dies: Es wird kein Frischwasser benötigt, es entsteht keine Flächenkonkurrenz und es kommen auch keine Pestizide oder andere Chemikalien zum Einsatz. In Schweden soll nun eine neue Art des Seetang-Anbaus ausprobiert werden: Im Rahmen von Offshore-Windpark-Projekten.


Bild: Impériale, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

101 Windräder sollen 1,2 Millionen Haushalte mit Strom versorgen

Konkret hat das aus Stockholm stammende Energieunternehmen OX2 gemeinsam mit den Nahrungsmittelproduzenten Nordic SeaFarm und KOBB eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Dabei geht es um einen Windpark namens Galatea-Galene, der rund fünfundzwanzig Kilometer vor der Küste Schwedens errichtet werden soll. Aktuellen Planungen zufolge sollen dort 101 Windräder mit jeweils einer 15-MW-Turbine entstehen. Auf diese Weise ist geplant, pro Jahr sechs bis sieben Terawattstunden an sauberer Energie zu erzeugen. Dies würde den Verbrauch von 1,2 Millionen Haushalten decken – was in etwa einem Viertel aller schwedischen Haushalte entspricht. Denkbar wäre aber auch, dass zumindest teilweise 25-MW-Turbinen verbaut werden. Dadurch würde sich die Zahl der benötigten Windräder noch einmal reduzieren. Aktuellen Planungen zufolge sollen die Bauarbeiten im Jahr 2028 beginnen. Zwei Jahre später könnte der Windpark dann regelmäßig Ökostrom ins Netz einspeisen.

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Seetang findet bei Suppen, Salaten, Snacks und Instantnudeln Verwendung

Gemeinsam wollen die drei Firmen nun schauen, inwieweit der ohnehin geplante Bau der Windräder genutzt werden kann, um dort Seetang zu ernten. Im Idealfall könnte das Ganze dann so ausgebaut werden, dass ein signifikanter Anteil zur Lebensmittelversorgung in Schweden und anderen Ländern geleistet werden kann. Neben der bekannten Verwendung bei Sushi kommt Seetang etwa auch in Suppen und Salaten sowie gesunden Snacks und Instantnudeln zum Einsatz. Noch ist aber unklar, wie viele Schweden tatsächlich von den Segnungen der gesunden Pflanzen überzeugt werden können. Selbst wenn die Nachfrage durch Menschen aber überschaubar bleibt, könnte der Seetang noch als Tierfutter Verwendung finden. Dadurch könnten dann Ackerflächen an anderer Stelle eingespart werden, die für die Nahrungsmittelproduktion nutzbar wären. Nun aber muss zunächst geschaut werden, ob der Seetang-Anbau nicht nur in der Theorie Sinn ergibt, sondern auch in der Praxis.

Via: Offshore Wind

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