Wasser zu verschmutzen ist vergleichsweise einfach, es wieder zu säubern hingegen ziemlich kompliziert. Diese Erfahrung mussten auch die Einwohner der US-Stadt Flint machen. Dort ist das Leitungswasser seit mehr als zwei Jahren mit Blei verunreinigt, so dass inzwischen sogar der Notstand ausgerufen werden musste, um das Problem in den Griff zu kriegen. Aber auch in Deutschland gibt es Probleme mit Blei im Wasser: So dürfen aktuell beispielsweise Polizisten in Berlin-Schöneberg auf ihrer Wache kein Leitungswasser trinken. Ein Team internationaler Wissenschaftler hat nun aber einen Nanoroboter entwickelt, der innerhalb kürzester Zeit immerhin 95 Prozent der Bleibelastung des Wassers entfernen soll. Ein Nanobot ist in etwa so dick wie ein menschliches Haar Zum Einsatz kommt dabei das Hightech-Material Graphen. Dieser vielseitige Rohstoff besitzt ein enormes Potential und könnte auf vielen Gebieten für große Fortschritte sorgen: So wurde damit der Wirkungsgrad von Solarmodulen verdoppelt und die kleinste und dünnste Glühbirne der Welt entwickelt. Selbst in der Hirnforschung verspricht man sich viel von dem Material, denn Graphen scheint in der Lage zu sein mit Neuronen zu interagieren. Weniger spektakulär, dafür aber sehr nützlich ist zudem die Eigenschaft Bleipartikel anzuziehen. Der Nanoroboter besitzt dabei in etwa die Dicke eines menschlichen Haares und besteht aus einem Nickelkern, der jeweils von einer Platin und einer Graphenschicht umgeben ist. Das Verfahren könnte auch bei anderen Metallen zum Einsatz kommen Der Platinmantel sorgt dabei für die Fortbewegung, indem er mit dem Wasser reagiert und so für einen Propellereffekt sorgt. Der Nickelkern wiederum bietet eine Art Steuerung: Mit Hilfe von Magneten können die Nanobots angezogen werden. Am Ende ihres Einsatzes werden die Nanoroboter dann mit einer säurehaltigen Lösung gereinigt und von den Bleipartikeln befreit. Anschließend können sie erneut zu einer Reinigungsmission aufbrechen. Aktuell arbeiten die Forscher dabei vornehmlich an der Entfernung von Blei, sie gehen aber davon aus, dass sich die Technik auch auf andere im Wasser enthaltene Metalle übertragen lässt. Via: Interesting Engineering Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter