Bereits in der Mitte des nächsten Jahres will die US-Raumfahrtbehörde NASA mit einer neuen Solarsegel-Technologie zu einer Testmission aufbrechen. Im Rahmen der Mission sollen mehrere Technologien getestet werden, die mit dem Solarsegel zusammenhängen. Bild: NASA Erprobung einer neuen Technologie Bei einem Solarsegel wird der Druck des Sonnenlichts genutzt, um ähnlich wie bei einem Segelschiff Vortrieb zu erzeugen. So kann auf konventionellen Raketentreibstoff verzichtet werden. Im Rahmen der Mission soll nun das Advanced Composite Solar Sail System (ACS3) der NASA getestet werden, bei dem aus einem etwa toastergroßen Satelliten ein Solarsegel von der Größe einer kleinen Eigentumswohnung entfaltet werden soll. Die Daten, die während der Mission gesammelt werden, sollen als Basis für die Weiterentwicklung der Technologie hin zu größeren Systemen dienen, die dann eine wichtige Rolle in der Raumfahrt spielen können. Die NASA will mit Hilfe von Solarsegeln etwa auf die Suche nach Asteroiden gehen oder Kommunikationssysteme im Deep Space betreiben. Solarsegel mit Leichtbau-Masten Das ACS3-System ist bereits seit 2018 in der Entwicklung. 2020 wählte die NASA dann das Unternehmen NanoAvionics aus, um den Trägersatelliten zu bauen. Dabei handelt es sich um eine Ausgründung einer Gruppe der Universität Vilnius, die den Satelliten LituanicaSAT-1 baute, der 2014 die erste litauische Nachricht aus dem All sendete. Die neue Mission soll nun erstmals den Einsatz eines Solarsegels mit einem „Komposit-Mast“ zeigen. Mit dem leichten und haltbaren Material soll Gewicht und damit Kosten eingespart werden. Das voll ausgefaltete Segel soll dann über vier dieser Masten verfügen und eine Kantenlänge von etwa 9 Metern haben. Das ACS3-Segel ist damit vergleichsweise klein, aber laut der NASA könnten auf Basis der Technologie auch Segel eingesetzt werden, die etwa die Größe eines Basketballfeldes entspricht. Das entspricht etwa 500 Quadratmetern. Die Komposit-Mast-Technologie wird daher der Fokus der Mission sein. Komposit-Masten statt Metall Diese Komposit-Masten entstammen einem Projekt vom Langley Research Center der NASA, in dessem Rahmen der Einsatz größerer Systeme wie etwa Solarsegel mit kleinen Satelliten als Basis getestet wird. Die Masten bestehen aus einem Polymer, der mit Glasfaser verstärkt wurde. So sind sie etwa 75 Prozent leichter als die Standard-Varianten aus Metall — und behalten unter dem Einfluss von Hitze ihre Form wesentlich besser. Im Rahmen der Testmission sollen die Masten, das Segel und das Ausbring-System erstmals getestet werden. „This composite material can be rolled for compact stowage, but remains strong and lightweight when unrolled“, heißt es von Seiten der NASA. Mit Hilfe eines innovativen Systems soll das Risiko von Blockierungen oder anderen Störungen vermieden werden. Die Solarsegel-Technologie steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber diverse potenzielle Vorteile, unter anderem eine längere Missionsdauer, da kein Treibstoff mitgeführt werden muss. via NASA Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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