Die US-Weltraumbehörde NASA hat Details zu den Plänen für die Zerstörung der Internationalen Raumstation ISS nach ihrer Dekommissionierung im Jahr 2030 bekannt gegeben. Der von der NASA beauftragte Partner SpaceX wird ein US Deorbit Vehicle (USDV) bauen, das zum Einsatz kommen wird, um die ISS in die Atmosphäre der Erde zu leiten. Das Ende einer Ära Die ISS ist eines der ambitioniertesten Weltraumprojekte der Menschheit. Es ist auch mit Abstand das teuerste. In den 24 Jahren ihrer Existenz hat die ISS zahlreiche wissenschaftliche Fortschritte und gar Durchbrüche ermöglicht und war zudem ein paar Mal im Fokus geopolitischer Konflikte. Nun nähert sich sich dem Ende ihres Lebenszyklus, und die 15 Partnernationen, die sie gemeinsam betreiben, sehen sich mit dem Problem ihrer „Entsorgung“ nach der Stilllegung im Jahr 2030 konfrontiert. Es gab durchaus auch Vorschläge, die vorsahen, die ISS in irgendeiner Form zu erhalten oder im Weltraum zurückzubauen, um Teile für andere Missionen zu benutzen. Allerdings wird die ISS nach dann 30 Jahren im Orbit nicht mehr im besten Zustand sein. Viele Komponenten sind einfach abgenutzt, und die strukturellen Elemente leiden unter deutlichen Ermüdungserscheinungen. Das Unterfangen, die ISS im Weltall zu restaurieren, wäre schlicht viel zu ambitioniert. Es gibt nur eine Möglichkeit Die ISS kann auch nicht einfach bleiben wo sie ist. Ihr Orbit in einer Höhe von 400 Kilometer ist viel zu instabil und erfordert kontinuierliche Korrekturen. Die ISS in einen höheren Orbit zu bringen wäre unmöglich, da dies deutlich zu viel Energie erfordern würde. Es ist auch alles andere als sicher, dass die ISS solch ein Unternehmen überhaupt überstehen würde. Die einzige verbleibende Möglichkeit ist also, die ISS in der Atmosphäre der Erde verglühen zu lassen – im Idealfall mittels eines kontrollierten Wiedereintritts. Ursprünglich war geplant, dies unter Einsatz von drei Progress-Raumfahrzeugen der russischen Raumfahrtbehörde zu bewerkstelligen. Allerdings sind die Beziehungen zwischen den USA und Russland derzeit viel zu angespannt. Hinzu kommt, dass es technische Bedenken gibt. SpaceX bringt die ISS zum Verglühen Hier kommt nun SpaceX ins Spiel. Elon Musks Unternehmen soll das USDV bauen, ein Raumfahrzeug, das speziell entworfen wurde, um die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zu begleiten. Dies erfordert eine Menge Präzision, da orbitale Mechanismen relativ komplex sind und der Wiedereintritt streng kontrolliert werden müsste. Bis zur Dekommissionierung der ISS sind es nur noch ein paar Jahre, weshalb die NASA und SpaceX sich entscheiden haben, existierende Designs und Technologien sowie verfügbare Komponente zu nutzen, um die Entwicklung und den Bau des USDVs voranzubringen. Das Raumfahrzeug soll 18 Monate vor dem geplanten Wiedereintritt an der ISS andocken. Das USDV ist letztlich eine modifizierte Dragon-Raumkapsel, deren Servicemodul sechs mal mehr Treibstoff transportieren und vier mal mehr Vortrieb entwickeln kann wie die herkömmliche Variante. Die ISS soll dann über mehrere Jahre hinweg langsam ihren Orbit auf natürliche Art und Weise senken, währen das USDV kontinuierlich Kurskorrekturen vornehmen kann. Schließlich soll eine Serie von Triebwerkszündungen des USDV die ISS auf ihren finalen Kurs bringen. Die NASA plant, nach der Dekommissionierung der ISS vorerst Zeit und Kapazitäten auf kommenden privaten Raumstationen zu kaufen. via NASA Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden