Britische Forscher haben eine Miniaturbrennstoffzelle entwickelt, die aus menschlichem Urin Strom erzeugen kann. Diese arbeitet bisher nicht besonders effizient, birgt aber eine Menge Potential, da ihre Herstellung nur wenig kostet und sie einen Rohstoff verwendet, der nicht knapp werden wird, solange es Menschen gibt.


Bild:  Urintest beim Dalmatiner 3/4, Maja Dumat, Flickr, CC BY-SA 2.0
Bild: Urintest beim Dalmatiner 3/4, Maja Dumat, Flickr, CC BY-SA 2.0

Strom aus Urin

Erneuerbare Energien sind ein großes Thema im Kampf gegen den anthropologischen Klimawandel, weshalb Forscher kontinuierlich auf der Suche nach alternativen, umweltfreundlichen Energiequellen sind. Ein Team um Jon Chouler von der University of Bath nutzt für seine neu entwickelte Brennstoffzelle menschlichen Urin als Rohstoff. Dabei nutzen die Forscher natürliche biologische Prozesse von Mikroorganismen, um organische Substanzen in Energie umzuwandeln. Treibende Kraft hinter dem Prozess sind Glucose und das Protein Ovalbumin, das in Vogeleiern vorkommt. Diese biologischen Katalysatoren kommen zum Einsatz, um den Umwandlungsprozess zu beschleunigen und in Gang zu halten. Für gewöhnlich wird in solchen mikrobiellen Brennstoffzellen Platin als Katalysator verwendet. Die von den Forschern verwendeten Stoffe sind nicht nur günstig, sondern auch erneuerbar und gut verfügbar.

Günstige Brennstoffzellen für Entwicklungsländer

Bisher produziert die Brennstoffzelle allerdings noch recht wenig Strom. Laut dem Team liegt die Ausbeute derzeit bei zwei Watt pro Kubikmeter. Dies lässt sich noch nicht mit herkömmlichen Wasserstoff- oder Solarzellen vergleichen. “Der große Vorteil unserer Brennstoffzelle ist jedoch, dass ihre Produktion extrem günstig ist und sie Abfall als Kraftstoff nutzt – Abfall, der nie knapp wird und keine schädlichen Gase produziert”, so die Wissenschaftler. Nun gilt es, die Ausbeute zu erhöhen. Durch die Verdoppelung der Länge der Elektroden gelang es vorher bereits, die Ausbeute der Zelle zu verzehnfachen. “enn es uns gelingt, das ganze Potenzial dieses menschlichen Abfalls zu nutzen, könnten wir die Stromerzeugung revolutionieren”, begeistern sich die Forscher.


Besonders in entlegenen Gebieten und Entwicklungszellen können die Urin-Brennstoffzellen viel Nutzen bringen. Eine einzelne Zelle könnte für einen Stückpreis zwischen einem und 2,50 Euro günstige elektrische Energie liefern.

2 Kommentare

  1. Longrod von Hugendong

    20. April 2016 at 16:45

    Strom aus Pisse klingt plausibel, immerhin macht Opel ja auch schon seit Jahren aus Scheiße Autos.

  2. Achmed Khammas

    24. April 2016 at 02:53

    Diese Urin/Brennstoffzelle hat aber schon sehr viele Vorläufer – siehe hier:
    http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_01_10_micro_energy.htm#Fluessigkeiten

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