Manchmal ist bei Erfindungen vor allem das richtige Timing entscheidend. So hat die Firma Plasmatreat schon im Sommer 2019 die Idee präsentiert, mithilfe von Plasma gegen Bakterien, Pilze und Viren vorzugehen. Das Ziel: Eine sogenannte mobile Plasma-Dekontamination als umweltfreundliche Alternative zur heute oftmals angewandten chemischen Dekontamination. Inzwischen haben die Mitarbeiter der Firma einige Kühlschränke entsprechend umgebaut, sodass diese nun mit Plasma geflutet werden können. Von Anfang an in das Projekt eingebunden war das Bayerische Rote Kreuz. Dort wird auch ein erster Prototyp bereits getestet. Eine weitere Anlage befindet sich zudem in der technischen Uniklinik in München. Inzwischen hat aber beispielsweise auch die amerikanische Yale-Universität Interesse an dem neu entwickelten Verfahren gezeigt. Bild: Michael Will/BRK An einem Tag können 2.000 Schutzmasken dekontaminiert werden Dies wiederum dürfte vor allem dem richtigen Timing zu verdanken sein. Denn in Zeiten der Corona-Krise mangelt es vielerorts an Schutzkleidung. Mithilfe der Plasma-Automaten könnten Schutzmasken und Schutzbrillen vergleichsweise einfach und schnell gereinigt werden. Dadurch wiederum würde eine erneute Nutzung ermöglicht. Den Angaben der Firma zufolge könnten so beispielsweise in einem Schrank innerhalb von 24 Stunden bis zu 2.000 Masken dekontaminiert werden. Grundsätzlich ist die Anwendung zudem nicht auf Schutzkleidung beschränkt. Auch Beatmungsschläuche könnten auf diese Weise behandelt werden. Doch bevor die Lösung tatsächlich flächendeckend zum Einsatz kommt, gilt es noch eine Hürde zu überwinden. Denn bisher gibt es noch keine offizielle Zulassung für die umgebauten Kühlschränke. Die Nutzung ist daher nur sehr eingeschränkt möglich. Die Corona-Krise könnte die Zulassung beschleunigen Den Angaben der Firmenleitung zufolge haben ausführliche Tests im mikrobiologischen Labor des firmeneigenen Technologiezentrums allerdings eindeutig bewiesen, dass das Verfahren funktioniert und selbst multiresistente Keime abtötet. Der Prozess der Zulassung dauere aber dennoch „unglaublich lange“. Zumindest in diesem Punkt könnte die Corona-Krise nun für Abhilfe sorgen. Denn sollte sich das Plasma tatsächlich eignen, um auch das Coronavirus abzutöten, dürften die Behörden ein gesteigertes Interesse daran haben, das Zulassungsverfahren massiv zu beschleunigen. Dass dies möglich ist, zeigen Beispiele aus anderen Bereichen. So unterstützen die Behörden beispielsweise die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes, indem die etablierten Verfahren beschleunigt werden. Nur deshalb ist es möglich, dass bereits erste Tests an menschlichen Probanden vorgenommen werden können. Via: Haller Kreisblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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