Patienten mit chronischen Schmerzen haben oft ein großes Problem: Sie können ihre Schmerzen zwar beschreiben, sie lassen sich aber nicht dezidiert nachweisen. Wenn sich aber keine konkrete Erkrankung finden lässt, bleiben die Schmerzen auch für Ärzte oftmals rätselhaft. Für die Patienten ist dies auch psychisch sehr belastend, weil sie nicht wissen, ob die Schmerzen real existieren oder nur eingebildet sind. Wissenschaftler des Massachusetts General Hospital in Boston haben nun allerdings einen neuen Gehirnscan entwickelt, der genau aufzeigen kann, wo die Schmerzsignale im Gehirn ankommen. Daraus wiederum lassen sich dann Rückschlüsse auf den Entstehungsort ziehen.


Bisher wird kaum in die Schmerzforschung investiert

Chronische Schmerzen sind dabei durchaus weit verbreitet. Einer Studie aus dem Jahr 2011 zufolge leiden alleine 100 Millionen Menschen in den Vereinigten Schmerzen unter wiederkehrenden Schmerzsymptomen. Weil aber die Ursachen oftmals nicht bekannt sind, gestaltet sich auch die Forschung nach das Problem lösenden Medikamenten schwierig. So werden statistisch betrachtet jährlich lediglich vier Dollar pro Patient in die Schmerzforschung investiert. Die Behandlung der chronischen Schmerzpatienten erstreckt sich daher zumeist auf die Verschreibung von Schmerzpillen. Diese haben auf lange Sicht aber ihre Nebenwirkungen und unterdrücken lediglich den Schmerz – ohne aber die Ursache wirklich beseitigen zu können.


Erkenntnisse aus Tierversuchen bestätigten sich auch bei Menschen

Dies könnte sich mit Hilfe des neuen Gehirnscans nun ändern. Dieser basiert auf einer Mischung aus Positronen-Emissions-Tomographie und Magnetresonanztomographie. Dabei lässt sich dann beobachten wie bei chronischen Schmerzpatienten die Gliazellen aktiviert und Schmerzsignale ins Gehirn gesendet werden. „In den vergangenen Jahren haben wir dies bereits bei Tierversuchen beobachtet. Dies ist aber das erste Mal, dass wir einen Beweis haben, dass es bei Menschen auf die gleiche Art abläuft“, erklärt Marco Loggia, der die Entwicklung geleitet hat. Mit Hilfe der neuen Erkenntnisse könnten Pharmaforscher nun Medikamente entwickeln, die den Schmerz gezielt bekämpfen.

Via: Popsci

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