Die HUK-Mobilitätsstudie 2024 stellt Deutschland ein Armutszeugnis aus: Die mehr als 4.000 befragten Menschen bemängeln die Verkehrsinfrastruktur, stellen der Elektromobilität ein schlechtes Zukunftszeugnis aus und fühlen sich zu stark bevormundet. Die Konsequenzen bekommen vor allem die Händler in den Innenstädten zu spüren, die unter starken Umsatzeinbußen leiden. »Perfekt« sieht anders aus.


Wie steht es um die Mobilität in Deutschland?

»Zustand des Verkehrsnetzes behindert wirtschaftliche Entwicklung«

Mindestens 16 Jahre waren die Teilnehmer dieser Studie alt, sie stimmten zu mehr als 63 Prozent der Aussage zu, dass der Zustand des deutschen Verkehrsnetzes die wirtschaftliche Entwicklung behindert. 5 Prozent meinten sogar, die Infrastruktur entspräche nicht der eines modernen Industrielandes. Die Straßen stehen dabei viel weniger in der Kritik als das Schienennetz. Drei Viertel der Menschen würden gern den Personenverkehr auf die Schiene verlegen, doch 57 Prozent meinen dazu, dass das »in der Praxis in Deutschland nicht funktioniert.«

Für 72 Prozent bleibt das Auto liebstes Verkehrsmittel

Die Einkäufe verlagern sich zunehmend ins Internet, was allerdings auch den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu verdanken ist. Immerhin treffen sich 21 Prozent der Menschen seither weniger mit Verwandten und Freunden, 19 Prozent besuchen weniger Konzerte sowie Theater- und Kinovorstellungen. Für 72 Prozent bleibt das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel, nur 12 Prozent der über 40-Jährigen sehen im Elektroauto die Technik der Zukunft. Bei den unter 40-Jährigen sind es 22 Prozent, die den elektrischen Antrieb für die ideale Zukunftstechnologie halten.


Insgesamt möchten nur 15 Prozent demnächst selbst ein E-Auto fahren, im Jahr 2021 waren es 2 Prozent mehr. Schmale 8 Prozent der über 40-Jährigen sehen sich in Zukunft als E-Auto-Fahrer, die Jüngeren begeistern sich mit 23 Prozent deutlich mehr für Stromer. 16 Prozent aller Befragten sehen das Fahrrad als »ihr Verkehrsmittel«, 2021, mitten in der Coronazeit, waren es noch 26 Prozent. 41 Prozent wünschen sich ein besseres Angebot beim öffentlichen Nahverkehr, 40 Prozent möchten günstigere Preise.

»Zu starke öffentliche Bevormundung« in Sachen Mobilität

25 Prozent der Menschen sieht eine »zu starke öffentliche Bevormundung« im Mobilitätsbereich. Dieser Anteil ist seit dem Vorjahr signifikant von 20 Prozent gestiegen. Auch gestiegen ist die Sorge vor dem »Verlust an Individualität und Selbstbestimmung«, und zwar von 19 auf jetzt 23 Prozent.

Quelle: focus.de

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