In Deutschland werden Rauchverbote von den Ländern und Kommunen geregelt. Dies sorgt für teilweise recht unterschiedliche Regelungen. Während beispielsweise in Nordrhein-Westfalen das Rauchen in Kneipen vollständig untersagt ist, gelten in Sachsen-Anhalt zahlreiche Ausnahmeregelungen. In Schweden hingegen ist die Lage eindeutig: Seit rund zehn Jahren darf in sämtlichen Bars und Restaurants des Landes nicht mehr geraucht werden. Bisher sah man daher auch dort oftmals Gruppen vor den Türen der Läden stehen, die so dem Rauchverbot im Inneren auswichen. Doch auch damit ist nun Schluss. Denn ab sofort gilt das staatliche Verbot auch für die Eingangsbereiche und Terrassen von Gaststätten. Außerdem dürften auf Spielplätzen, an Haltestellen und auf Bahnsteigen keine Zigaretten mehr angezündet werden. Schweden ist europaweit führend bei der Zahl der Nichtraucher Die neuen Regelungen gelten sowohl für den klassischen Glimmstängel als auch für die modernen E-Zigaretten. Sie wurden zum einen erlassen, um die Gefahr des Passivrauchens für die Bevölkerung weiter zu reduzieren. Sie sind aber auch Teil einer größeren Strategie. Denn die schwedische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 vollkommen rauchfrei zu werden. Bisher ist man da auf einem guten Weg: Bei einer groß angelegten Untersuchung im Jahr 2014 war Schweden das Land mit dem niedrigsten Raucheranteil in Europa. Damals rauchten rund neun Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Wert bei rund fünfzehn Prozent. In beiden Ländern dürfte sich die Zahl der Raucher seitdem weiter verringert haben. Auch Finnland verfolgt ehrgeizige Ziele Eine Besonderheit gab es allerdings in Schweden: Es war das einzige Land in der EU, in dem mehr Frauen als Männer regelmäßig zur Zigarette griffen. Die schwedische Regierung hat noch einigen Spielraum, um die Verbreitung von Zigaretten weiter einzudämmen. So sind die Packungen dort zwar etwas teurer als in Deutschland. Verglichen mit anderen skandinavischen Ländern sind sie aber dennoch vergleichsweise preiswert. Höhere Steuern auf Zigaretten wären also eine weitere denkbare Maßnahme, um das Rauchen vor allem bei jungen Menschen weniger attraktiv zu machen. Möglich wäre zudem, die Warnhinweise auf den Packungen noch größer zu gestalten. Beides wurde bereits in Finnland umgesetzt. Das schwedische Nachbarland hat ebenfalls ein klares Ziel: Bis zum Jahr 2035 sollen die Zigaretten aus dem Land verschwinden. Via: DW Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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