Es spricht vieles dafür, dass uns das Thema Coronavirus noch eine Weile begleiten wird. Zwar sind die Zahlen in Deutschland eher rückläufig, aber ob es sich dabei um einen generellen Rückgang aufgrund guter Pandemiebekämpfung handelt oder nur um ein „Sommerloch“, bleibt vorerst abzuwarten. Außerdem stellen uns neue Mutationen des Virus immer wieder vor Herausforderungen und könnten sogar neue Impfstoffe vonnöten machen. Insgesamt stellt es sich sowieso so dar, dass die Coronaimpfung wahrscheinlich in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss. Umso interessanter ist daher eine Entdeckung von Forschern der Boston University, die in Zukunft zu deutlich besseren Covid-19-Impfungen führen kann. Mit T-Zellen gegen das Virus Aktuelle Covid-19-Vakzine konzentrieren sich darauf, B-Zellen des Immunsystems zu aktivieren, die verantwortlich für das Bilden von Antikörpern sind. Der Ansatz des Virulogen Mohsan Saeed von der Boston University und seines Teams konzentriert sich auf einen anderen Arm des Immunsystems: Die T-Zellen, eine Art Killerzellen, die das Immunsystem aussendet, um infizierte Zellen zu töten. Wie Saeed, seines Zeichens Assistant Professor für Biochemie an der School of Medicine der Boston University, schreibt mit seinem Team im Fachjournal „Cell“, dass die aktuellen Covid-19-Impfungen wesentliche Elemente vermissen lassen, die nötig seien, um eine ganzeinheitliche Antwort des Immunsystems auf den Erreger auszulösen. In Laborversuchen unter starken Sicherheitsvorkehrungen gelang es den Forschern, die fehlenden Teile von SARS-CoV-2-Proteinen zu identifizieren. „This was a big undertaking because many research techniques are difficult to adapt for high containment levels. The overall coronavirus research pipeline we’ve created at the NEIDL, and the support of our entire NEIDL team, has helped us along the way„, so Saeed. Forscher decken bisher unbekannte Proteinfunktionen auf Zu Beginn der Covid-19-Pandemie Anfang 2020 haben Forscher weltweit 29 Proteine identifiziert, die das Virus in infizierten Zellen produziert. Diese viralen Fragmente machen nun das Spike-Protein in Impfungen wie Moderne, Pfizer-BioNTech und Johnson &. Johnson aus. Später identifizierten Forscher weitere 23 Proteine in der genetischen Sequenz des Virus. Die Funktion dieser Viren war bisher allerdings ein Rätsel. Saeed und seine Kollegen fanden nun heraus, dass 25 Prozent der Proteine, die eine Immunantwort gegen Covid-19 auslösen, in diesen 23 Proteinen zu finden sind. Menschliche Zellen enthalten sogenannte Proteasen, die, wenn ein Erreger in die Zelle eindringt, kleine Teile der Proteine, die während der Infektion produziert werden, quasi abhackt. Diese Bruchstücke enthalten auch interne Proteine, die durch den Prozess freigelegt wurden. Diese Bruchstücke und interne Proteine werden dann durch die Zellwand transportiert und haften an der Außenseite der Zelle an. Dort werden sie von vorbeikommenden T-Zellen erkannt, die dann eine Attacke gegen die Zelle beginnen. Die Intensität dieser sogenannte T-Zellen-Antwort ist laut Saeed maßgeblich daran beteiligt, ob ein mit SARS-CoV-2 infizierter Mensch einen schweren Covid-19-Verlauf durchmacht oder nicht. „It’s quite remarkable that such a strong immune signature of the virus is coming from regions that we were blind to. This is a striking reminder that curiosity-driven research stands at the basis of discoveries that can transform the development of vaccines and therapies„, so Shira Weingarten-Gabbay, die an der Studie beteiligt war. Breit angelegter Impfschutz dank neuem Ansatz? Die Forscher hoffen, dass ihr Ansatz dabei helfen kann, neue Vakzine zu entwickeln, die eine besser auf das Virus angepasste Immunreaktion auslösen können. Denn die Z-Zellen merken sich das Virus sozusagen, wodurch eine schnellere T-Zellen-Antwort beim nächsten Kontakt mit dem Erreger möglich wird. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil das Coronavirus offensichtlich die Immunantwort verlangsamt. „ This virus wants to go undetected by the immune system for as long as possible. Once it’s noticed by the immune system, it’s going to be eliminated, and it doesn’t want that„, so Saeed. Ein neuer Impfstoff, der diesen Ansatz mit einbezieht, könnte sich laut Saeed gegen eine breite Masse von SARS-CoV-2-Mutanten als effektiv erweisen. Unterschiedliche Coronavirus-Varianten treten in einem teilweise erschreckenden Tempo auf der ganzen Welt auf – je breiter der Schutz angelegt ist, den ein Impfstoff verspricht, desto besser. via Boston University Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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