Tumore per Bluttest zu identifizieren ist keine neue Idee, doch ein äußerst wichtiger Sektor der Krebsbekämpfung. Nachdem an der schwedischen Umeå University zuletzt beachtliche Erfolge erzielt wurden, kommt nun auch aus Hamburg eine Erfolgsmeldung: Die effektive Krebs-Früherkennung nimmt Fahrt auf!


Einfacher Bluttest für 500 Euro statt Biopsie

Um einen Tumor genau zu identifizieren und die folgende Behandlung genau darauf abzustimmen, ist bislang eine Biopsie vonnöten. Dies erfordert wiederum einen operativen Eingriff zu Gewebeentnahme. Haben sich bereits mehrere Metastasen gebildet, kann natürlich nicht jeder einzelne Tumor untersucht werden. Manche Krebsgeschwüre lassen auch gar keine Biopsie zu, zum Beispiel weil eine Gewebeentnahme aufgrund der komplizierten Lage unmöglich ist. Diese Umstände können eine frühe und möglichst zielgerichtete Behandlung ausbremsen und bringen damit oftmals Menschenleben in Gefahr. Der einfache Bluttest eines Hamburger Forscherteams schafft endlich Abhilfe, er soll etwa 500 Euro kosten und der lebensrettenden Früherkennung dienen.


Minimal-invasives Verfahren, das bisherigen Methoden überlegen ist

Die neue Entwicklung stammt aus dem Institut für Tumorbiologie in Hamburg, leitender Wissenschaftler ist Professor Klaus Pantel. Der Bluttest macht es sich zunutze, dass in der Blutbahn von erkrankten Menschen Krebszellen zu finden sind, die aus den jeweiligen Tumoren stammen. In diesen kranken Zellen sind eigentlich alle wichtigen Informationen über die Krebsart enthalten, man muss sie nur extrahieren und analysieren. Mit der neuen Flüssigbiopsie lassen sich die veränderten Erbanlagen sehr exakt auswerten, die Zuverlässigkeit liegt bei sensationellen 98 Prozent. Auch der vergleichsweise geringe Preis dieser Untersuchungsmethode spricht für sich: Es handelt sich also um ein ganz konkret einsetzbares, minimal-invasives medizinisches Verfahren, das bisherigen Methoden überlegen ist.

So funktioniert die neue Flüssigpiopsie

Die neue Flüssigbiopsie funktioniert auf folgende Weise: Die Wissenschaftler binden die Krebszellen mit Antikörpern und extrahieren diese so aus dem Blut. Danach erfolgt eine Einfärbung mit fluoreszierenden Stoffen, um die einzelnen Elemente nach einem Scannvorgang auf dem Monitor unterscheidbar zu machen. In der folgenden genauen Analyse bestimmen die Mediziner die Krebsart – und wählen gleichzeitig die passende Behandlung.

Quelle: pnas.org

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