Bald können die ersten Zahnärzte ihre Bohrer, deren Geräusch schon die Patienten im Wartezimmer ängstigen, das Marterinstrument stilllegen. Es wird gegen ein Gerät ausgetauscht, das flüsterleise ist und, was noch wichtiger ist, eine Zahnbehandlung ohne Schmerzen ermöglicht. Das Herzstück des vermeintlichen Wundergeräts ist ein kompakter Kohlendioxid-Laser, den Access Laser aus Everett im US-Bundesstaat Washington entwickelt hat. Access Laser gehört zu Trumpf Gruppe, dem deutschen Spezialisten für Industrielaser in Ditzingen bei Stuttgart. Bohrerersatz und Zahnreiniger Der Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 9,3 Mikrometer, dessen Pulse eine Energie von 15 Millijoule haben, wird in eine Glasfaser eingekoppelt. An deren Ende befindet sich ein Griffstück, das der Zahnarzt wie einen Bohrer führt, nur dass ihm ein schnell gepulster eingefärbter Laserstrahl entweicht. Das macht ihn erst sichtbar. Er kann sowohl zum Abtragen des Zahnschmelzes und des Dentins im Inneren eingesetzt werden, etwa wenn eine Füllung vorbereitet wird, als auch zur Entfernung von Ablagerungen im Zuge der Karies- und Parodontosevorbeugung. Damit ist er der erste Alleskönner unter den Dentallasern. Seit fast 30 Jahren gibt es einzelne Zahnärzte, vor allem in den USA, die Laser einsetzen. Diese waren für völlig andere Zwecke entwickelt worden, etwa die Neodym-YAG-Laser. Die konnten zum Abtragen des Zahns nicht eingesetzt werden, weil sie zu viel Hitze entwickelten. Lediglich zur Behandlung des Zahnfleischs war er geeignet. Andere Systeme waren entweder zu langsam oder nur für Spezialeinsätze geeignet. Premiere für den ersten echten Detallaser Der DL-500 ist erstmals speziell für die Zahnbehandlung entwickelt worden. Zahnmediziner der University of California am Standort San Francisco waren beteiligt. §Derzeit arbeiten mehrere Unternehmen daran, den Laser in ein marktreifes Endgerät einzubauen“, Mike Adams, der an der Entwicklung als Ingenieur beteiligt war. Er si so klein, dass er in jedes Behandlungszimmer passe. Außerdem sei er sehr leise und benötige keine zusätzliche Kühlung. Der Zahnarzt braucht sich also um nichts zu kümmern, ebenso wenig wie für die Technik hinter dem klassischen Bohrer. Adams erwartet, dass es noch einige Jahre dauert, bis sich diese Technik durchsetzt. Vom Preis spricht er nicht. Er dürfte allerdings happig sein, was viele Ärzte abschrecken dürfte. via Accesslaser Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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