Grundsätzlich ist die Rechnung recht einfach: Je mehr Strom ein einzelnes Windrad produziert, desto weniger Windräder werden insgesamt benötigt. Dies bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. So wird weniger Fläche in Anspruch genommen, die Baukosten fallen geringer aus und es wird weniger Baumaterial verbraucht. In den vergangenen Jahren ließen sich daher zwei Trends beobachten. Zum einen wurden die Windkraftanlagen immer größer. Dies hat einen meteorologischen Hintergrund: Je weiter man nach oben kommt, desto stärker und konstanter weht der Wind. Gleichzeitig haben zahlreiche Hersteller aber auch an leistungsstärkeren Turbinen gearbeitet. Neuestes Beispiel dafür: Die Haliade-X 14 MW-Windturbine von GE Renewable Energy. Die Ingenieure des Konzerns haben davon bereits einen funktionstüchtigen Prototyp gebaut. Dieser wurde nun im niederländischen Rotterdam erstmals zum Einsatz gebracht. Das Ergebnis: Die Turbine funktioniert so wie geplant. Es handelt sich somit um die leistungsstärkste Windturbine, die jemals Ökostrom produzierte. Bild: GE Renewable Energy Vor der Nordostküste Englands entsteht der weltweit größte Offshore-Windpark All zu lange dürfte dieser Rekord allerdings nicht Bestand haben. Denn die dänische Firma Vestas hat bereits bekannt gegeben, an einer 15-MW-Offshore-Windturbine zu arbeiten. Diese soll später einmal den Namen V236-15.0 tragen. Bisher allerdings existiert hier noch kein fertiges Produkt. Ein einsatzfähiger Prototyp soll erst im nächsten Jahr präsentiert werden. Für das Jahr 2025 ist dann die erstmalige Installation in einem Windpark des deutschen Energieversorger EnBW geplant. Auch für die Haliade-X 14 MW von General Electric gibt es bereits konkrete Pläne. So sollen die Turbinen auf 87 Windrädern im Windpark Dogger Bank C vor der Nordostküste Englands installiert werden. Gemeinsam mit den benachbarten Projekten Dogger Bank A und B entstünde dann der größte Offshore-Windpark der Welt. Die Ingenieure von Generale Electric dürften zudem auch weiterhin nach Optimierungspotenzial suchen. In der Vergangenheit waren sie damit durchaus schon erfolgreich: Als die Haliade-X-Plattform im Jahr 2019 erstmals präsentiert wurde, lag die Leistungsfähigkeit der Turbinen noch bei lediglich 12 MW. Windkraft gewinnt weltweit immer stärker an Bedeutung Heute kann eine einzelne der Turbinen den Angaben des Unternehmens zufolge bis zu 52.000 Tonnen CO2 einsparen. Dies entspricht in etwa dem Ausstoß von 11.000 Fahrzeugen. Multipliziert man diesen Wert mit den 87 geplanten Windrädern in Dogger Bank C wird deutlich, wie groß die positiven Auswirkungen alleine dieses Windparks sein werden. Es ist daher auch kein Wunder, dass die Windkraft weltweit immer stärker an Bedeutung gewinnt. So löste sie in Deutschland im vergangenen Jahr die Kohle als wichtigsten Energieträger ab. Allerdings ist hierzulande der Ausbau in den letzten Jahren doch stark ins Stocken geraten. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Anwohnerklagen über komplizierte Genehmigungsverfahren bis hin zu überforderten sogenannten Bürgerenergiegesellschaften. Im gerade zu Ende gegangenen Wahlkampf haben allerdings alle Parteien versprochen, hier Lösungen zu finden und den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben. Via: Electrek Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter