Es klingt, als käme es direkt aus einem Science-Fiction-Film: Im Rahmen eines Forschungsprogramms der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) des US-Militärs wird momentan ein Implantat entwickelt, über das das Gehirn eines Menschen direkt mit einem Computer verbinden kann. Im Endeffekt möchte das US-Militär eine Art von Cyborg-Soldaten erschaffen. Die Herausforderungen eines effizienten Gehirn-Computer-Interfaces Die Entwicklung von Gehirn-Computer-Interfaces steckt momentan noch in den Kinderschuhen. hillip Alvelda, Leiter des neu gegründeten Forschungsprogramm Neural Engineering System Design (NESD), drückt das so aus: “Die besten Gehirn-Computer-Interface-Systeme funktionieren bisher so gut, wie wenn zwei Supercomputer versuchen, über ein Modem mit Akustikkoppler zu kommunizieren.” Aktuelle neuronale Interfaces sind mit bis zu 100 Kanälen ausgestattet, über die sie Befehle von Neuronen des Nutzers aufnehmen können. Das Problem: Über diese 100 Kanäle müssen Informationen von oft mehreren Zehntausend Neuronen ausgelassen werden. Dies führt logischerweise dazu, dass die Verarbeitung der Daten langsam und ungenau wird. Die Forscher des NESD-Programms verfolgen einen anderen Ansatz: Sie wollen die Informationen direkt aus einzelnen Neuronen auslesen. Vor welche Herausforderungen sie sich damit stellen, wird klar, wenn man sich bewusst macht, dass die einzelnen Regionen des menschlichen Gehirns aus bis zu einer Million Neuronen bestehen. Wissenschaftliche Durchbrüche sind nötig Diesen enormen Herausforderungen kann sich das Programm der DARPA erst stellen, wenn entscheidende Durchbrüche in einer Vielzahl von Wissenschaftsbereichen erreicht wurden, darunter etwa Neurowissenschaften, Biosynthetik und Low-Energy-Elektronik. Sollten die Wissenschaftler Erfolg haben, ergeben sich daraus eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, die weit über den militärischen Bereich hinausgehen. So würden sich beispielsweise ganz neue Möglichkeiten im medizinischen Bereich auftun, von durch Gedankenströme gesteuerten Prothesen bis hin zu durch einen Chirurgen per Gedankenkraft kontrollierte OP-Robotern. „Man muss sich nur vorstellen, was alles möglich wird, wenn wir erst eine Verbindung zwischen dem menschlichen Gehirn und moderner Elektronik hergestellt haben“, begeistert sich Alveda. via Gizmag Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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