Der Traum vom Eigenheim ist weltweit verbreitet. Beinahe überall gilt aber: Wer ein neues Haus bauen möchte, muss viel Geduld mitbringen. Denn selbst bei Fertighäusern liegt die Bauzeit zumeist bei mehreren Monaten. Das Startup SQ4D hat nun aber unter Beweis gestellt, dass es auch deutlich schneller geht. Als Inspiration diente den Machern dort ein handelsüblicher 3D-Drucker. Dieser bringt mit einer Düse eine fest werdende Substanz aus und produziert so Schicht für Schicht das gewünschte Objekt. Das grundlegende Prinzip haben die Köpfe hinter dem Startup nun auf die Bauwirtschaft übertragen. Sie konstruierten also einen gigantischen 3D-Drucker, der mit Beton arbeitet und ganze Wände errichten kann. Im kleinen Städtchen Calverton wurde nun die Funktionsfähigkeit des Ansatzes unter Beweis gestellt.


Bild: SQ4D

Der 3D-Drucker benötigte für die Grundstruktur nur zwei Tage

Denn dort errichtete der neu gebaute 3D-Drucker auf einer Fläche von 177 Quadratmetern ein einstöckiges Gebäude. Die reine Druckzeit betrug sogar nur rund 48 Stunden. In dieser Zeit sorgte der 3D-Drucker für das Fundament sowie die Außen- und Innenwände. Die Aufgabe ist dabei schwieriger als sie auf den ersten Blick erscheint. Denn beim Druck der Wände müssen gezielt Kanäle freigelassen werden, um anschließend Strom- und Wasserleitungen verlegen zu können. Hier kam es bei dem Vorzeigehaus allerdings zu keinen Problemen. Nach sechs weiteren Tagen waren die Ausbauarbeiten dann abgeschlossen und das Haus hätte theoretisch bezogen werden können. Der große Vorteil des 3D-Druckers liegt zum einen natürlich an der extrem schnellen Bauweise. Gleichzeitig verringert sich aber auch die Zahl der benötigten Mitarbeiter.

Die Baukosten könnten um knapp ein Drittel sinken

So wurde das System während der eigentlichen Druckphase lediglich von drei Mitarbeitern überwacht. Auch beim Preis sind die Häuser aus dem 3D-Drucker durchaus konkurrenzfähig. So lagen die Materialkosten für den Rohbau bei umgerechnet lediglich 5.000 Euro. Allerdings erledigt der 3D-Drucker insgesamt auch nur rund vierzig Prozent der anfallenden Arbeiten. Die Gesamtkosten liegen dann also doch wieder deutlich höher. Den Angaben des Unternehmens zufolge lassen sich die Ausgaben für den Bau eines Hauses aber immerhin um rund dreißig Prozent reduzieren. Zur Einordnung: In der benachbarten Stadt Riverhead verkauft das Startup ein baugleiches Haus aus dem 3D-Drucker zum Preis von 300.000 Dollar. Auch zukünftig dürfte daher für die meisten gelten: Vor dem Häuserkauf muss erst einmal ein bisschen Geld gespart werden.


Via: Reuters

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