Lange, bemannte Raumfahrt-Missionen sind eine reizvolle Vorstellung. Schließlich sind menschliche Astronauten noch nie weiter von der Erde weg als in die Umlaufbahn hinter den Mond gekommen. Bisher sind solche Missionen aber noch recht weit weg, unter anderem deshalb, weil sich eine Vielzahl von technologischen Herausforderungen stellen. Das Unternehmen Spaceworks stellte nun ein Verfahren vor, dass Menschen helfen soll, längere Reisen ins Weltall überstehen zu können. Die Idee könnte direkt aus einem SciFi-Roman kommen: Die Astronauten sollen durch Abkühlung ihrer Körper für die Dauer der Reise in eine Art Kälteschlaf versetzt werden. Therapeutische Hypothermie könnte die Lösung sein Die Entfernungen im All sind gewaltig. Bis zum Mars würde es beim aktuellen Stand der Technik etwa 6 Monate dauern. Die Raumsonde New Horizons benötigte ganze 9,5 Jahre, um Pluto zu erreichen. In Science-Fiction-Romanen und -Filmen wird dieses Problem fast immer gelöst, indem die Körper der Astronauten so sehr gekühlt werden, dass diese in eine Art Kälteschlaf verfallen. In der Realität ist es aber eine ziemliche Herausforderung, den menschlichen Metabolismus stark zu verlangsamen und gleichzeitig zu gewährleisten, dass die betroffene Person über längere Zeit am Leben bleibt und auch problemlos wieder erweckt werden kann. Das Unternehmen Spaceworks unter der Leitung von John A. Bradford schlägt eine Methode vor, die als „therapeutische Hypothermie“ vor. Dabei wird der Körper ein wenig unter die Normaltemperatur von 37°C gekühlt. In der Medizin wird dieser Prozess bereits genutzt, um Patienten mit Herzstillstand oder traumatischen Verletzungen des Gehirns zu behandeln. Dabei werden betroffene Patienten auf 32 bis 34 Grad runter gekühlt. Normalerweise kann dieser Status etwa 2-4 Tage aufrecht erhalten werden, es gibt aber auch Fälle, wo dies zwei Wochen lang gelang. Spaceworks geht nicht nur davon aus, diesen Zeitraum auf mehrere Monate verlängern zu können, sondern auch die Technologie zu entwickeln, die nötig wäre, um den Prozess komplett zu automatisieren. Erste Tierversuche bereits nächstes Jahr Statt individueller Pods sieht das Konzept von Spaceworks eine Art Kältekammer vor, in der die Crew eines Raumschiffes schichtweise in die therapeutische Hypothermie gehen könnte. „There would be some robotic arms and monitoring systems taking care of the passengers. They’d have small transnasal tubes for the cooling and some warming systems as well, to bring them back from stasis,“ beschreibt Bradford die Idee. So kann nicht nur verhindert werden, dass das System zu viel wiegt, sondern sorgt auch dafür, dass ein Teil der Crew immer wach wäre und auf Notfälle reagieren könnte sowie den Kälteschlaf der anderen Crew-Mitglieder überwachen könnte. Außerdem versucht Spaceworks, körperliche Aktivität in den Kälteschlaf zu integrieren – beispielsweise durch Elektrostimulation. „Schlafende“ Crewmitglieder würden außerdem den Verbrauch von Sauerstoff, Wasser und Nahrung minimieren. Laut Spaceworks sollen erste Tierversuche bereits im nächsten Jahr beginnen. Studien mit menschlichen Probanden sollen folgen, bevor die Methode auf der ISS erprobt werden soll. via Digital Trends Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter