Im Jahr 2010 gelangten etwa 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere – und jedes Jahr kommen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen hinzu. Die Verschmutzung der Ozeane mit Plastik wird immer mehr zu einem Problem, und es wird fieberhaft nach Lösungen gesucht. Ganz im Sinne von Projekten wie dem Ocean Cleanup Project agiert nun auch der norwegische Kjell Inge Røkke: Mit einem ambitionierten Projekt will er dazu beitragen, die Meere vom Plastikmüll frei zu halten – und dafür einen Großteil seines Vermögens opfern. Foto: The Atlantic Ocean, Milan Boers, Flickr, CC BY-SA 2.0 Riesiges Saugschiff soll Plastikmüll vom Meeresboden saugen Røkke hat sich dazu mit der Umweltschutzorganisation WWF zusammengetan und lässt ein Forschungsschiff bauen, das mit großen Saugern jeden Tag bis zu fünf Tonnen Müll vom Meeresboden entfernen kann. Der Müll wird danach noch an Bord schadstofffrei verbrannt. Neben der Müllverbrennung soll das 181 Meter lange Schiff auch dem Sammeln von Daten dienen. Diverse Sensoren nehmen Messungen in der Atmosphäre, in bis zu 6000 Meter Wassertiefe und bis zu 20 Meter unter dem Meeresboden vor. Die Rechnung für das Projekt geht komplett auf Røkke, inklusive den Personalkosten für die Mannschaft. „Das Meer hat mir große Möglichkeiten gegeben und dafür bin ich dankbar“, so Røkke. Der Milliardär begann als Fischer und ist heute als Hauptaktionär des industriellen Investmentunternehmens Aker mit einem Privatvermögen von etwa zwei Milliarden Dollar der zehntreichste Mann Norwegens. Tropfen auf den heißen Stein Neben zahlreichen Projekten, die konkret etwas gegen den Plastikmüll unternehmen, machen auch viele Prominente auf das Problem aufmerksam. Zu ihnen gehören unter anderem Barbara Meier, die 2007 die Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ gewann, die Seglerin Ellen MacArthur, der Google-Verwaltungsratchef Eric Schmitt und der Bankerbe David de Rothschild. Letztlich werden wir dem Problem aber nur begegnen können, indem wir die Menge an Plastikmüll vermindern, die wir Jahr für Jahr ins Meer kippen. Ob das nun passiert, indem wir den Müll selber reduzieren und bestehende Recyclingverfahren verbessern, oder ob wir einen Ersatzstoff für Kunststoff finden, der leichter abbaubar ist, ist letztlich egal. Fest steht zumindest, dass es so nicht lange weitergehen kann. Nach Auskunft einer auf dem Weltwirtschaftsforum in Davon präsentierten Initiative könnte bereits 2050 gewichtsmäßig mehr Plastikmüll im Meer schwimmen als Fische. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter