Die Aufgabe klingt zunächst einmal machbar: Einen dreißig Meter langen Tunnel bauen und sich dabei schneller vorwärts bewegen als eine Schnecke. Das fordert Multi-Unternehmer Elon Musk von den Teilnehmern seines neuesten Wettbewerbs. Insgesamt 400 Teams aus aller Welt fühlten sich davon angesprochen und reichten entsprechende Unterlagen ein. Immerhin zwölf wurden von einer Jury dann für das Finale zugelassen. Hier wurde dann auch tatsächlich gebohrt. Schon vor dem Beginn des Finals wurde aber klar, dass sich die Aufgabe leichter anhört, als sie eigentlich ist. Denn nur zwei Teams erfüllten überhaupt die Sicherheitsvoraussetzungen, um einen solch langen Tunnel zu bohren. Die anderen durften ihre Technologie zwar auch jeweils präsentieren, mussten aber nach wenigen Metern wieder aufhören. Die Konkurrenz für das Team der TU München reduzierte sich somit bereits frühzeitig.


Bild: TUM Boring

Ein Preisgeld gab es für die Gewinner nicht

Dennoch ist der Sieg der deutschen Nachwuchs-Tunnelbohrer ein durchaus beeindruckender Erfolg. Immerhin kam die von ihnen konstruierte Maschine rund 22 Meter weit – was den Bestwert bei der Veranstaltung darstellte. Den Angaben des Teams zufolge wurden sie damit nicht nur zum Gewinner des Wettbewerbs ernannt, sondern bekamen zusätzlich auch noch einen Preis für das beste Navigationssystem. Einen Wehrmutstropfen gibt es bei der Sache allerdings: Ein Preisgeld wurde im Vorfeld nicht ausgelobt. Veranstaltet wurde der Wettbewerb zudem nicht von Musks persönlich, sondern von der Firma „The Boring Company“. Diese wurde allerdings von Musks gegründet und auch größtenteils finanziert. Das Ziel der Firma ist es, Städte zu untertunneln und so die Verkehrssituation zu verbessern. Dies kann geschehen, indem der Autoverkehr unter die Erde verlagert wird. Es ist aber auch denkbar, dass neue Verkehrsmittel wie der Hyperloop durch die Tunnel schießen.

The Boring Company verfolgt ambitionierte Pläne

Ein erstes System hat die Firma bereits in Las Vegas errichtet. Dort konnten interessierte Anwohner auch schon Testfahrten unternehmen. Von der ursprünglichen Version des Unternehmens ist man aber noch ein ganzes Stück entfernt. Denn die Passagiere wurden von menschlichen Fahrern in ganz normalen Teslas durch die Tunnel gefahren. Ursprünglich hatte Musk hingegen davon gesprochen, selbstfahrende Buse mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern zu nutzen. Daraus ist bisher aber noch nichts geworden. Ob sich die Verlagerung des Verkehrs unter die Erde lohnt, hängt zudem nicht unwesentlich davon ab, wie teuer die Tunnelbauarbeiten sind. Hier hat Musk versprochen, mit seiner Firma für deutlich sinkende Kosten zu sorgen. Dazu beitragen sollen auch die in seinem Wettbewerb präsentierten Ideen. So haben die Münchener Studenten eine 22 Tonnen schwere Maschine entwickelt, die sich besonders schnell durch den Untergrund fressen soll.


Via: TUM

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