Dürreperioden im Westen der Vereinigten Staaten sind kein vollkommen neues Phänomen. So hatte der Bundesstaat Kalifornien lange mit einer Trockenphase zu kämpfen. Die Verwaltung griff daher zu teilweise verzweifelten Maßnahmen. Beispielsweise wurden Stauseen mit schwarzen Kunststoffbällen bedeckt, um die Verdunstung zu reduzieren. Wer seine Pflanzen trotzdem unerlaubterweise bewässerte, musste zudem mit empfindlichen Geldstrafen rechnen – wie etwa US-Schauspieler Tom Selleck erfahren musste. Inzwischen hat sich die Problematik noch auf deutlich größere Gebiete ausgeweitet. Den Angaben des United States Drought Monitors zufolge gelten 95 Prozent des Westens der Vereinigten Staaten als Dürregebiet. Zum Symbol dieser Problematik könnte nun der 2.300 Kilometer lange Colorado River werden. Denn dieser ist von entscheidender Bedeutung für die Bewässerung von mehreren US-Bundesstaaten im Mittleren Westen. Aktuell führt er aber so wenig Wasser wie selten zuvor in der Geschichte. Foto: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], vom Wikimedia Commons Die Wasserversorgung muss zwangsweise gedrosselt werden Erstmals hat die US-Regierung für den Fluss daher den nationalen Notstand ausgerufen. Die Problematik: Der Colorado River speist mit dem Lake Mead und dem Lake Powell zwei wichtige Stauseen. Diese können aktuell aber nicht so gefüllt werden wie dies erforderlich wäre. So kommt der Lake Mead auf einen Wasserstand von 325,4 Metern über Normalnull. Dieser Wert lag seit dem Bau des Hoover Damm vor mehr als achtzig Jahren nicht mehr so niedrig. Auch der Lake Powell ist nur noch zu weniger als einem Drittel gefüllt. Das U.S. Bureau of Reclamation hat daher nun einschneidende Maßnahmen verkündet und wird ab dem nächsten Jahr die Wasserversorgung aus den Stauseen drosseln. Betroffen davon sind vor allem die beiden Bundesstaaten Arizona und Nevada sowie einige Regionen in Mexiko. Die erste Welle der Einschränkungen trifft dabei die landwirtschaftlichen Betriebe. Teilweise wurden hier auch bereits präventive Maßnahmen getroffen. So liegen ehemalige Ackerflächen brach und wurden nicht erneut bepflanzt. Bald könnten auch Großstädte betroffen sein Auf anderen Feldern setzen die Landwirte auf Pflanzen mit einem niedrigeren Wasserverbrauch und experimentieren mit neuen Anbaumethoden, die weniger Wasser benötigen. Die Regierung von Arizona legte zudem unterirdische Reservoire an, um zumindest einen Teil der wegfallenden Mengen aus den Stauseen ausgleichen zu können. Die betroffenen Regionen hoffen nun, dass die getroffenen Maßnahmen ausreichen, um die Wasserpegel nicht noch weiter sinken zu lassen. Denn ab einem Wasserstand von 320 Metern über Normalnull würde die nächste Stufe der Drosselung einsetzen. Dann wären nicht mehr nur die landwirtschaftlichen Betriebe zu Einsparungen verpflichtet, sondern auch Städte und Indianerreservate. Im schlimmsten Fall müssten dann Großstädte wie Phoenix oder Tucson aus weiter entlegenen Gebieten mit Wasser versorgt werden. Ganz neu wäre eine solche Entwicklung nicht. So kamen in Indien schon spezielle Wasser-Züge zum Einsatz, um Großstädte mit dem dringend benötigten Wasser zu versorgen. Via: FAZ Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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