Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland wird immer größer. Dies ist aber auch zwingend notwendig. Denn die Atomenergie hat in Deutschland keine Zukunft mehr. Mit dem Reaktorblock B des Kernkraftwerks Gundremmingen wird zum Jahresende nun eines von nur noch acht aktiven Kernkraftwerken in Deutschland abgeschaltet. Für die Stromversorgung spielt dies keine große Rolle mehr: Bereits im Juli lief der Reaktor letztmals mit voller Leistung. Seitdem verringert sich die Stromproduktion beständig – bis am 31.12. das Kraftwerk komplett abgeschaltet wird. Betrieben wird Gundremmingen B gemeinsam von RWE und E.on. Die beiden Firmen haben daher auch bereits Rückstellungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro gebildet. Das Geld soll genutzt werden, um den Kernreaktor komplett abzureißen. By Myratz (Own work) [CC BY 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons Reaktor A musste nach einem Störfall bereits 1977 abgeschaltet werden Mit dem Ende der entsprechenden Arbeiten wird aber erst rund um das Jahr 2040 gerechnet. Die Entscheidung, das Kraftwerk bereits zum Jahresende 2017 abzuschalten, fiel im Anschluss an die Atomkatastrophe von Fukushima in Japan. Tatsächlich handelt es sich sogar um den gleichen Reaktortypen wie in Fukushima – und ein im Auftrag der Grünen erstelltes Gutachten bemängelt die Erdbebensicherheit der Anlage. Der benachbarte Reaktorblock C soll dennoch erst Ende 2021 abgeschaltet werden. Interessant ist zudem die Geschichte von Reaktorblock A: Dieser ging 1966 ans Netz, musste im Jahr 1977 nach einem schweren Störfall aber abgeschaltet werden. Weil sich eine Reparatur wirtschaftlich nicht lohnte, wird die Anlage seit dem Jahr 1983 zurückgebaut. Die dabei gesammelten Erfahrungen könnten nun auch beim Abriss des Reaktorblocks B helfen. Deutschlands letztes Kernkraftwerk mit zwei aktiven Reaktorblöcken Die Arbeiten zum Rückbau von Gundremmingen B sollen nach Möglichkeit noch im Jahr 2018 beginnen. Zuvor müssen allerdings noch die notwendigen Genehmigungen erteilt werden. Für die Unternehmen hätte ein möglichst schneller Beginn des Abrisses einen großen Vorteil: Die bisher für den Betrieb des Reaktors verantwortlichen Mitarbeiter könnten nahtlos weiter beschäftigt werden. Die Abschaltung von Gundremmingen B stellt aus zwei Gründen einen Meilenstein dar: Zum einen gibt es damit in Deutschland kein Kernkraftwerk mehr, bei dem noch zwei Reaktoren in Betrieb sind. Zum anderen sinkt die Anzahl der aktiven Kernkraftwerke hierzulande auf nur noch sieben. Kommt es nicht zu einer erneuten Änderung der Gesetzeslage, werden die letzten drei davon am 31.12.2022 vom Netz gehen. Via: Ministerium für Verkehr und Verbraucherschutz Bayern Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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