Wer sich den Zustand des Weltklimas ansieht, der kann kaum bezweifeln, dass wir uns in einem Erwärmungszustand befinden. Die letzten drei Jahre stellten jeweils einen neuen Temperaturrekord auf, und auch die vermehrte Anzahl von Naturkatastrophen wie Hurricanes, Überschwemmungen und Waldbrände ist ein Zeichen für den stattfindenden Klimawandel. In der wissenschaftlichen Community herrscht eine drückende Einigkeit bezüglich der Tatsache, dass die Menschheit einen wichtigen Anteil am Klimawandel hat. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat nun den Studien auf den Zahn gefühlt, die dies abstreiten.


Foto: Dry!, TheZionView View, Flickr, CC BY-SA 2.0

Wesentliche Fehler in allen Studien

2013 kam eine Studie zu dem Schluss, dass 97 Prozent der wissenschaftlichen Arbeiten die These unterstützen, dass die Menschheit merkbaren Einfluss auf den Klimawandel hat. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat nun den verbleibenden 3 Prozent aus den letzten 10 Jahren untersucht. Die Forscher überprüften 38 Studien und versuchten, die Ergebnisse zu replizieren. Dabei fanden sie in jeder der Studien methodische oder andere grundlegende Fehler.

„Every single one of those analyses had an error — in their assumptions, methodology, or analysis — that, when corrected, brought their results into line with the scientific consensus“, so die Hauptautorin Katahrine Hayhoe von der Texas Tech University in einem Facebook-Post.


Die Studien wurden mit Hilfe eines Programmes überprüft, das der Co-Autor Rasmus Benestad vom Norwegian Meteorological Institute in der statistischen Programmiersprache R entwickelt hat. Keine der 38 Studien konnte unter Einsatz anerkannter wissenschaftlicher Konzepte bestätigt werden.

Forscher identifizieren drei Haupfehlerkategorien

Die Forscher identifizierten drei Hauptkategorien, in denen die Studien Fehler aufwiesen. In die erste dieser Kategorien fallen Studien, die für ihre Schlüsse nur Ergebnisse betrachteten, die diese Ergebnisse auch unterstützten – ohne den breiteren Kontext oder andere verfügbare Daten zu beachten. In der zweiten Kategorie werden nur Ausschnitte von Daten betrachtet, sodass diese die Studie bestätigen. Die dritte Kategorie umfasst Studien, deren Autoren lang anerkannte physikalische Modelle und Gesetzmäßigkeiten missachten, was bei der Betrachtung von Modellen zu dem Fehler führt, dass es sich bei den Ergebnissen eher um Artefakte der begangenen Fehler handelt als um wissenschaftlich verwertbare Schlüsse.

In der Wissenschaft herrscht überwältigender Konsens

Es gibt im Bereich der Klimawissenschaften noch viel Arbeit zu leisten – nicht zuletzt gilt es Wege zu finden, wie der Klimawandel gestoppt werden kann. Allerdings wird in der Wissenschaft kaum noch bezweifelt, dass der Mensch entscheidenden Einfluss auf das Klima unseres Planeten nimmt. Zweifler kommen diesbezüglich oft aus fachfremden Disziplinen oder sogar aus der wissenschaftsfeindlichen Ecke – man betrachte die Regierung Trump. Diese lässt in den USA momentan offizielle Berichte unveröffentlicht und prüft offizielle Dokumentationen auf Referenzen zum Klimawandel.

Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass der Klimawandel nicht maßgeblich vom Menschen beeinflusst wird, sollten wir es wie der Autor Marc Uwe Kling halten:

Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schon ärgern.

 

 

via Quartz

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