Bus und Bahn fahren ohne Ticket: Immer mehr Städte probieren diese Möglichkeit aus, damit die Menschen vom Auto in die Öffis wechseln. Angepriesen werden derlei Projekte als »kostenloser Nahverkehr«, doch in Wahrheit finanziert das Projekt wie immer der Steuerzahler – und profitiert selbst mehr oder weniger davon. Nun steigt auch die serbische Hauptstadt Belgrad in den Trend mit ein. Straße in Belgrad Projekt auf den Balearen wurde fortgesetzt Ende 2022 berichtete Trends der Zukunft von einem ähnlichen Projekt auf den Balearen: Ab 1. Januar 2023 durften alle Menschen mit Erstwohnsitz auf den Mittelmeerinseln ohne zu bezahlen öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Für Touristen galt die Regel nicht, die mussten weiterhin ein Ticket ziehen. Das Ziel bestand wie immer daran, den Individualverkehr einzudämmen. Und es scheint geklappt zu haben, jedenfalls lief es auf Mallorca nahtlos weiter: Auch 2025 werden dort Passagiere für Metro, Bus und Bahn keine Fahrscheine lösen müssen. Dafür stellt die Zentralregierung in Madrid 43 Millionen bereit. Einwohner und Besucher fahren in Belgrad bald ticketlos Nun geht es ab 1. Januar 2025 in Belgrad weiter. Die Stadt betreibt acht Oberleitungsbuslinien, elf Straßenbahnlinien und über 200 Autobuslinien. Außerdem baut sie derzeit die U-Bahn aus. Die 1,7 Millionen Einwohner sowie alle Besucher dürfen diese Infrastruktur in wenigen Tagen ticketlos nutzen, aber eben nicht unentgeltlich. Über die Querfinanzierung per Steuer zahlt nun jeder, ob er mit den Öffis fährt oder nicht. Bürgermeister Aleksandar Å apić kündigte das neue Angebot im serbischen Fernsehsender RTS an und sprach von einer »sozialen Maßnahme«. Bis zur Jahreswende kostet das 90-Minuten-Ticket noch 43 Cents. Belgrad gilt als Stadt mit hoher Luftverschmutzung, verursacht unter anderem durch Auto- und Lastwagenverkehr. Inwiefern die ticketlose Nutzung des Nahverkehrs nun eine lenkende Wirkung entfaltet, wird sich zeigen. Die Maßnahme auf Städte mit gut ausgebautem Bus- und Bahnnetz zu beschränken, macht besonders viel Sinn. In Regionen mit nur wenigen oder gar keinen Verbindungen müsste zuvor das Netz ausgebaut und für alle nutzbar gemacht werden. Quelle: derstandard.de, inselradio.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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