Die Wirtschaft in Europa hat in Folge der Coronakrise einen massiven Einbruch erlitten. Die Politik ist allerdings bemüht, die Folgen so gering wie möglich zu halten und ist dafür auch bereit, viel Staatsgeld in die Hand zu nehmen. Neben zahlreichen Programmen auf staatlicher Ebene will auch die Europäische Union einen Wiederaufbaufonds auflegen. Aktuellen Planungen zufolge soll dieser ein Volumen von rund 500 Milliarden Euro besitzen. Ganz sicher ist dies aber noch nicht. Denn zunächst müssen noch die Staats- und Regierungschefs auf dem heute beginnenden EU-Gipfel ihre Zustimmung geben. Ein gemeinsames Positionspapier von drei Wirtschaftsinstituten fordert allerdings: Es muss noch deutlich mehr Geld investiert werden. Ihnen schwebt ein zwei Billionen Euro schweres europäisches Investitionsprogramm vor. Foto: LVT771 at de.wikipedia (Own work) [CC BY-SA 2.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons Von Paris nach Berlin in nur noch vier Stunden Beteiligt an der Analyse waren das Düsseldorfer Institut für Makroökonomie, das österreichische Wirtschaftsinstitut WIIW sowie das französische Institut OFCE. Rund ein Viertel der Summe soll den Plänen zufolge in Projekte in den Einzelstaaten fließen. Staaten, die besonders stark von der Krise betroffen waren sollen dabei auch überdurchschnittlich viel Geld erhalten. Zusätzlich fordern die Ökonomen aber auch die Realisierung von gesamteuropäischen Projekten. Konkret soll unter anderem ein Netz an sogenannten „Ultra-Rapid-Zügen“ realisiert werden. Unter anderem ist auch eine Strecke von Lissabon über Paris und Berlin bis nach Helsinki vorgesehen. Die Züge sollen während der Fahrt Geschwindigkeiten von 250 bis 350 Stundenkilometern erreichen. Die Fahrt von Paris nach Berlin könnte dadurch auf rund vier Stunden verkürzt werden. Die Bahn würde dadurch gegenüber dem Flugzeug oder dem Auto an Attraktivität gewinnen. Eine „europäische Seidenstraße“ bis in die Peripherie Gleichzeitig könnten die neuen Bahnstrecken auch für den Güterverkehr genutzt werden. Insgesamt kalkulieren die Forscher mit Kosten von 1,1 Billionen Euro für die 18.250 Kilometer lange Strecke. Zusätzlich fordern die Ökonomen eine neue Initiative namens „europäische Seidenstraße“. Im Kern geht es darum, Handelsrouten bis an die Grenzen des Kontinents mit moderner Infrastruktur auszustatten. So sollen zusätzlich zu neuen Bahnstrecken auch Häfen, Logistikzentren und elektrifizierte Autobahnen entstehen. Dadurch sollen beispielsweise der Kaukasus und der Balkan besser angeschlossen werden. Das Ziel: Die Industrieregionen im Westen Europas besser an die weniger entwickelten Regionen Osteuropas anschließen. Die Forscher kalkulieren alleine für die „europäische Seidenstraße“ mit einem zusätzlichen Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und zwei Millionen neuen Arbeitsplätzen. Via: Handelsblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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