Das Forschungsfeld der Thermoakustik lässt sich auf Beobachtungen von Glasbläsern zurückführen. Diese beobachteten, dass sie bestimmte Töne erzeugen könnten, sofern sie Glas mit unterschiedlichen Temperaturen bearbeiteten. Vereinfacht ausgedrückt geht es also darum, wie Temperaturschwankungen und Schallwellen miteinander in Verbindung stehen. Auf dieser Basis hat das niederländische Startup SoundEnergy ein interessantes Gerät entwickelt. Die Kühlungsanlage namens THEAC-25 unterscheidet sich in drei Punkten von vergleichbaren Produkten auf dem Markt: Sie muss nicht mit externem Strom versorgt werden, sie kommt ohne schädliche Chemikalien aus und es werden keine beweglichen Teile verwendet. Stattdessen wird schlicht Wärme genutzt, um für die gewünschte Kühlung zu sorgen. Aus Hitze wird erst mechanische Energie gewonnen und dann Kälte Was auf den ersten Blick wie die Quadratur des Kreises klingt, lässt sich mit den Grundsätzen der Thermoakustik erklären. So verwandelt das Gerät thermische Energie in eine Schallwelle um. Diese wiederum wird in einen unter Druck stehenden Kreislauf geleitet und dort immer weiter verstärkt. Ähnlich wie bei einem Stirlingmotor wird so aus Hitze mechanische Energie gewonnen. Der Clou der niederländischen Konstruktion besteht nun darin, dass der Trick gewissermaßen noch einmal umgekehrt durchgeführt wird: Mithilfe der mechanischen Energie wird am Ende die gewünschte Kälte erzeugt. Im Endeffekt wurde also Hitze ohne externe Stromzufuhr in Kälte verwandelt. Wie dies passiert, ist allerdings für Laien nicht so einfach zu verstehen. Die erste Anlage steht bereits in Dubai Und nicht nur für diese: Glaubt man den Worten von SoundEnergy-Manager Roy Hamans gibt es weltweit nur rund ein Dutzend Menschen, die den dahinter stehenden Prozess vollends verstehen. Zumindest die ersten Kunden konnten von dem Prinzip inzwischen überzeugt werden. Noch allerdings hüllt sich die Firma in diesem Punkt in Schweigen. Bekannt ist lediglich, dass eine der Anlagen bereits in Dubai in Betrieb ist. Weitere Kunden könnten im ersten Moment durch die hohen Anschaffungskosten in Höhe von 45.000 Euro für eine große Anlage abgeschreckt werden. Im Gegenzug fallen aber auch so gut wie keine Betriebskosten an, weil keine Stromkosten anfallen und nur wenige Wartungsarbeiten erforderlich sind. Via: New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter