Aus dem All betrachtet, scheint die Erde größtenteils mit Wasser bedeckt zu sein. Das ist grundsätzlich auch richtig. Allerdings handelt es sich zu 97 Prozent um Salzwasser, das in seiner natürlichen Form nicht als Trinkwasser nutzbar ist. Ein Teil des Süßwasser ist zudem dauerhaft gebunden – etwa in Gletschern. Alles in allem steht so nur rund ein Prozent des Wassers auf der Erde als Trinkwasser zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass es sich um eine extrem begehrte Ressource handelt. Zwei Effekte sorgen zudem dafür, dass sich die Problematik zukünftig noch verstärken wird: Der Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung. Da ist es grundsätzlich eine gute Nachricht, dass es rein technisch bereits möglich ist, das reichlich zur Verfügung stehende Salzwasser in Trinkwasser zu verwandeln. Doch bisher bringt der großflächige Einsatz solcher Technologien auch Probleme mit sich. Bild: Oneka Konventionelle Entsalzungsanlagen bringen zwei Probleme mit sich Zum einen wird extrem viel Energie benötigt. Zeitgleich müsste also auch ein massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgen. Denn es würde wenig Sinn ergeben, die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, indem man fossile Energien nutzt, die dann wiederum den Klimawandel beschleunigen. Außerdem produzieren Entsalzungsanlagen nicht nur Trinkwasser, sondern auch ein flüssiges Gemisch, das zu einem nicht unerheblichen Teil aus dem herausgefilterten Salz besteht. Bisher wird dieses Abfallprodukt einfach wieder ins Meer geleitet. Dort sinkt es dann in Richtung Meeresboden, was negative Folgen für das dortige Ökosystem haben kann. Abhilfe schaffen könnte hier eine Entwicklung der Firma Oneka. Denn die Experten dort haben eine Entsalzungsanlage entwickelt, bei der das Thema Nachhaltigkeit von Beginn an im Fokus stand. Tatsächlich ist es so, den Angaben des Unternehmens zufolge, gelungen, die beiden oben erwähnten Problematiken zu lösen. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Das übrig bleibende Salz wird noch einmal stark verdünnt Gebaut werden die schwimmenden Anlagen zunächst einmal aus recycelten Plastikflaschen. Jede dieser Entsalzungsanlagen besteht daher aus rund 170.000 alten Plastikflaschen, die so erst einmal keinen Schaden mehr anrichten können. Die Frage der Energieversorgung wurde zudem auf kreative Art und Weise gelöst. Denn die Anlagen werden an Standorten mit einer Wellenhöhe von mehr als einem Meter installiert und dort mit einem Seil im Boden verankert. Aus dem kontinuierlichen Auf und Ab der Wellen wird so genug Energie gewonnen, um die Entsalzungsanlage zu betreiben und das saubere Wasser über eine Pipeline an Land zu befördern. Außerdem verarbeiten die Iceberg genannten Inseln nur ein Drittel des angesaugten Salzwassers. Der Rest wird genutzt, um die entstehende extrem salzhaltige Flüssigkeit zu verdünnen. Auf diese Weise soll sie anschließend nicht nach unten sinken, sondern sich schnell im Meer verteilen und so weniger Schaden anrichten. Eine größere Version ist bereits in Arbeit Eine einzelne solche Anlage soll in der Lage sein zwischen 30.000 und 50.000 Litern Frischwasser pro Tag zu produzieren. Dies klingt zunächst einmal nach einer ganzen Menge. Tatsächlich reicht es aber nur aus, um – je nach Lebensstandard – zwischen 100 und 1.500 Menschen zu versorgen. Um küstennahe Großstädte auf diese Weise mit ausreichend Frischwasser auszustatten, müsste also eine ganze Armada der schwimmenden Entsalzungsanlagen zum Einsatz kommen. Der Hersteller hat daher bereits angekündigt an einer größeren Version zu arbeiten, die dann als Glacier – zu deutsch: Gletscher – firmieren soll. Diese soll im kommenden Jahr fertig sein und rund zehnmal so viel Frischwasser produzieren wie die aktuelle Version. Die Erprobung wird vor der kanadischen Küste stattfinden. In jedem Fall stellen solarbetriebene Sensoren sicher, dass das Trinkwasser die gewünschte Qualität mitbringt. Die Lebensdauer einer solchen Anlage wird mit 15 bis 20 Jahren angegeben. Via: New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter