Obwohl Plastikflaschen mit 25 Cent Pfand für viele Menschen dann doch zu schade sind weggeworfen zu werden, landet jährlich noch genug Plastik im Müll und auch im Ozean. Mittlerweile findet immerhin ein Umdenken in Supermärkten statt. Die Plastiktüte wird vermehrt durch Papiertüten und Stoffbeutel ersetzt. In Zukunft könnte eine innovative Erfindung auch den Markt der Trinkflaschen revolutionieren. Die Rede ist von Wasserkugeln, die aus einer essbaren Membran bestehen und wie überdimensionale Tropfen aussehen. Statt Wasser kann im Inneren der Kugeln auch Frucht- und Gemüsesaft gelagert werden.


Essbare Wasserflaschen mit einer robusten Membran

Rodrigo García González vom Londoner Skipping Rocks Lab hat den aus der Molekularküche stammenden innovativen Trinkbehälter erfunden und das Projekt jüngst auch beim Think Tank „Solve for X“ vorgestellt. Die Wassertropfen können, einschließlich der schützenden Membran, komplett verzehrt werden. Im Laufe der Entwicklungen wurde die Menge stets angepasst um auch als wirklicher Durstlöscher fungieren zu können.


González leitete die Vorstellung der Innovation mit Fakten ein. So benötigt Plastik 700 Jahre um völlig zu verrotten. In Seen, Ozeanen und auch Flüssen treiben ganze Haufen von Plastikmüll herum. Die Verschmutzung stellt eine Gefahr für die Bewohner des Meeres aber auch Vögel dar. Die Herstellung von Plastikflaschen ist ökologisch gesehen sehr problematisch, da allein für eine Plastikflasche sieben Liter Wasser und knapp 1,5 Liter Öl verbraucht werden. Am Ende werden dann auch nur ungefähr 20 Prozent der Plastikflaschen auch tatsächlich recycelt. Ooho Water soll diesem Graus nun ein Ende bereiten.

Für nahezu alle Flüssigkeiten denkbar

Das für die essbaren Wasserkugeln eingesetzte Verfahren nennt sich Sphärifikation und ist bereits seit einigen Jahren überall da im Einsatz, wo Speisen mit flüssigen Inhalten gefüllt werden. So entsprangen der Molekularküche beispielsweise schon falscher Kaviar oder die berühmten, mittlerweile jedoch nicht mehr so begehrten, kurzweilig aber wie Pilze aus dem Boden sprießenden, Bubble-Tea-Perlen. Das schöne an der Sache ist jedoch, dass die innovativen Wasserperlen sogar in der heimischen Küche hergestellt werden können. Prinzipiell funktioniert Sphärifikation mit nahezu allen Flüssigkeiten.

Essbare Wasserkugeln selber herstellen

Um die essbaren Kugeln mit flüssigem Inhalt herstellen zu können, benötigt man große Eiswürfel, die zunächst in ein Calciumchloridbad getaucht und dann in ein Braunalgenbad gelegt werden. Um die Eiswürfel herum bilden sich dann Membranen in deren Inneren das Eis schmilzt. So kommt das Wasser dann final in die Kugeln.

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Nachdem Rodrigo García González zusammen mit seinem Team nun die optimale Größe für die essbaren Wasserkugeln gefunden hat, gilt es eine stabile Transportmöglichkeit zu finden. Schließlich kann man die Kugeln nicht einfach in die Tasche packen, ohne dass diese zu zerplatzen drohen. Hierfür gilt es vor dem Start noch eine Lösung zu finden. Prototypen aus biologisch abbaubaren Material gibt es bereits.

Die Wasserkugeln haben die Größe mundegerechter Häppchen. Interessant wäre zudem, wenn die Membran auch noch mit weiteren Nährstoffen versehen werden würde, sofern das strukturell überhaupt möglich ist. Eine sehr begrüßenswerte und spannende Innovation wie wir finden. Die Herstellung der essbaren Wasserflaschen ist dem Entwickler zufolge übrigens sehr günstig. Im Gegensatz zu den in der heimischen Küche herstellbaren essbaren Flüssigkeitskugeln, ist die Ooho Water Membran schon ziemlich stabil, wie in dem folgenden Videoclip noch einmal erläutert und auch veranschaulicht wird. Weitersagen erwünscht 🙂

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3 Kommentare

  1. Joe

    22. Oktober 2015 at 20:30

    Den Ölverbrauch pro Plastikflasche sollten Sie nochmal prüfen, das wären sonst Herstellkosten von rd. 0,5$ je Flasche nur für das benötigte Rohöl.

  2. Christoph

    29. April 2016 at 22:38

    Wie geil! Also dann kaufe ich mir einen Karton Orangensaft. Darin befinden sich dann die ganzen Bällchen und die tue ich mir dann in ein Schüsselchen und esse sie. Hm, dann besteht auch kein Risiko mehr, dass ich mir das Glas über die PC-Tastatur kippe. Würde ich sofort kaufen. Für kohlensäurehaltige Getränke wäre das natürlich nichts, aber es wäre eine sehr naturschonende und praktische Idee.

  3. Bob

    20. August 2019 at 15:37

    Was ist jetzt, vier Jahre später, daraus geworden?

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