Die Luftverschmutzung in der französischen Metropole Paris überschreitet regelmäßig die zulässigen Grenzwerte. Mit diesem Problem ist die Stadt keineswegs alleine. Sie setzt nun aber auf einen besonders radikalen Schritt: Alte Dieselfahrzeuge dürfen ab Mitte nächsten Jahres gar nicht mehr in die Stadt. Konkret geht es um das Gebiet, das von dem äußeren Autobahnring Autoroute 86 umschlossen wird. Darin befinden sich die gesamte Hauptstadt sowie eine Reihe von Vororten. Wer einen Diesel fährt, der erstmals vor dem Jahr 2001 zugelassen wurde, darf diese Grenze zukünftig nicht überfahren. Andernfalls drohen empfindliche Geldstrafen. Umgesetzt werden soll das Verbot ab Juni 2019. Es kommt allerdings nicht aus heiterem Himmel: Schon jetzt hat Paris einige Beschränkungen für alte Autos erlassen. Foto: Eiffelturm Paris; CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS) Die Pariser Bürgermeisterin will mehr Platz für Fußgänger So gibt es bereits heute ein System, bei dem ältere Fahrzeuge in den Hauptverkehrszeiten bestimmte Straßen nicht mehr befahren dürfen. Kritiker hatten allerdings moniert, dass dies lediglich zu einer Verlagerung der Verkehrsströme führt. Der nun gewählte radikale Schritt soll diese Problematik lösen. Die Pariser Stadtverwaltung unter der Bürgermeisterin Anne Hidalgo sieht Autos aber nicht nur aufgrund der Luftverschmutzung kritisch. Vielmehr hat es sich die Politikerin auf die Fahne geschrieben, den öffentlichen Raum für Fußgänger und Radfahrer zurückzugewinnen – und hat daher auch schon ganze Straßenzüge für Autos sperren lassen. Eine Initiative zur Begrünung der Häuser und Freiflächen wiederum soll die Atmosphäre in der Stadt verbessern und zur Luftreinigung beitragen. In Deutschland wird das Thema erbittert diskutiert Die Problematik mit alten Dieselfahrzeugen betrifft allerdings gleich eine ganze Reihe an europäischen Millionenstädten. So werden in Oslo, Barcelona und Madrid Fahrverbote verhängt, sobald die Luftqualität zu schlecht ist. Vor einem Totalverbot schrecken die Verwaltungen dort aber noch zurück. London wiederum versucht die Problematik über eine Staffelung in der City-Maut in den Griff zu kriegen. Auch in Deutschland wird das Thema hitzig diskutiert. Bisher gibt es allerdings lediglich in einer Straße in Hamburg ein tatsächliches Fahrverbot. In zahlreichen anderen Städten wurden aber bereits Gerichtsurteile erlassen, die drastische Maßnahmen einfordern. Zwischenzeitlich wurde Politikern in Bayern sogar schon mit Beugehaft gedroht, sollten sie sich den angeordneten Fahrverboten widersetzen. Via: Business Insider Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Kavalierstarts und Bremsen belasten die Luft: Reifenabrieb ist eine Quelle für gefährlichen Feinstaub