Wenn von Smog die Rede ist, denken die meisten wahrscheinlich an asiatische Megametropolen wie Peking oder Neu Delhi. Erst vor wenigen Wochen war aber auch die französische Hauptstadt Paris von dem Phänomen betroffen. Die Luftverschmutzung nahm dabei so stark zu, dass die Stadtverwaltung drastische Maßnahmen treffen musste: Nur noch Autos mit einer ungeraden letzten Ziffer auf dem Kennzeichen durften überhaupt in der Stadt fahren. Im Gegenzug konnten die Bürger die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Inzwischen hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, aber für Bürgermeisterin Anne Hidalgo steht fest: Es sind zu viele Autos in Paris unterwegs. Sie will die Innenstadt daher konsequent umgestalten und zukünftig Radfahrern und Fußgängern den Vorzug geben.


Eifelturm
Foto: Eiffelturm Paris; CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS)

Elektrische Trambusse und breitere Fahrradwege werden eingerichtet

Ein erster Schritt wurde dafür bereits getan. Schon im Oktober wurde ein mehr als drei Kilometer langer Straßenabschnitt am Seine-Ufer komplett für den Verkehr gesperrt. Stattdessen soll zukünftig ein elektrischer Trambus verkehren, der keine Emissionen verursacht. Kostenpunkt des Projekts: Rund 35 Millionen Euro. Für die Zukunft sind zudem weitere Straßensperrung für Autos geplant sowie der Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Dazu gehören beispielsweise breitere Fahrradwege oder sogar die Einrichtung ganzer Fahrradstraßen. Andere Straßen wiederum sollen zukünftig ausschließlich von Bussen und Taxen genutzt werden können und bleiben für den normalen Autofahrer ebenfalls gesperrt.

Die Zahl der täglich verkehrenden Fahrzeuge konnte bereits gesenkt werden

Ziel der Maßnahmen ist es, die Zahl der Autos in der Innenstadt zu halbieren. Bisher ist die Stadtverwaltung dabei bereits auf einem guten Weg: Die Zahl der täglich verkehrenden Fahrzeuge hat sich von 43.000 auf 36.000 verringert. Unklar ist allerdings, ob stattdessen tatsächlich die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad genutzt wurden. Kritiker gehen davon aus, dass sich der Verkehr stattdessen nur verlagert hat und nun in den angrenzenden Departments für eine erhöhte Verkehrsbelastung sorgt. Die Bürgermeisterin lässt sich davon allerdings nicht beirren. Für die Besitzer von Dieselfahrzeugen brechen in Paris zudem ohnehin harte Zeiten an: Ab 2020 soll die Stadt komplett für Fahrzeuge mit Dieselmotor gesperrt werden.


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