Die Cryptowährung Peercoin wurde bereits im August 2012 ins Leben gerufen und basiert auf dem Quellcode des Bitcoin. Die beiden Gründer Scott Nadal und Sunny King – bei letzterem handelt es sich um ein Synonym – haben allerdings einige entscheidende Veränderungen vorgenommen. Der Grund: Das Bitcoin-System war ihnen nicht effizient genug. Die Realität hat ihnen inzwischen Recht gegeben. Experten haben berechnet, dass Bitcoin-Miner inzwischen ebenso viel Energie verbrauchen wie alle Einwohner und Unternehmen Dänemarks. Allerdings ist der Peercoin nicht die einzige Cryptowährung, die diese Problematik angehen möchte – auch der Litecoin entstand aufgrund ähnlicher Überlegungen. Dennoch lohnt es sich, die vorgenommenen Anpassungen genauer unter die Lupe zu nehmen.


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„Proof of Work“ oder „Proof of Stake“?

Der Grund für den hohen Energieverbrauch beim Bitcoin liegt in dem Verfahren zur Bestätigung der einzelnen Transaktionen. Vereinfacht ausgedrückt, geschieht dies, indem die Nutzer Rechenleistung zur Verfügung stellen. Dabei wurde das System bewusst rechenintensiv konzipiert, um es zu erschweren, dass einzelne Personen mehr als die Hälfte der Rechenleistung einbringen und falsche Bestätigungen generieren. Dieses Verfahren ist als „Proof of Work“ bekannt und sorgt für den hohen Stromverbrauch. Auch beim Peercoin wird dieser Ansatz genutzt. Dabei kommt der Algorithmus SHA-256 zum Einsatz. Dieses sogenannte Mining soll aber nur solange genutzt werden, bis ausreichend Münzen im Umlauf sind. Anschließend sollen die Bestätigungen per „Proof of Stake“ erfolgen. Entscheidend ist dann nicht mehr die zur Verfügung gestellte Rechenleistung, sondern die Anzahl der Coins im Besitz eines Nutzers und wie lange er diese schon hält. Für diesen Ansatz wird also deutlich weniger Rechenleistung und damit Energie benötigt.


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So funktioniert die Ausweitung der Geldmenge beim Peercoin

Damit die Nutzer aber überhaupt bereit sind, Transaktionen zu bestätigen, erhalten sie dafür eine Belohnung. Diese liegt bei maximal einem Prozent der im eigenen Besitz befindlichen Coins pro Jahr. Dadurch aber erhöht sich auch die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Coins kontinuierlich. In der Wirtschaftswissenschaft spricht man von der Ausweitung der Geldmenge – oder von Inflation. Wie hoch diese beim Peercoin ausfällt, ist nur schwer zu prognostizieren. Dies hängt von der Anzahl der bestätigten Transaktionen ab. Die durch den „Proof of Stake“ erzeugte Inflation kann aber maximal ein Prozent jährlich betragen. Außerdem wurde eine weitere Gegenmaßnahme etabliert: Bei jeder Transaktion werden 0,01 Peercoins als Gebühr fällig – und damit aus dem Verkehr gezogen.

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Transaktionen von Peercoins

Die einzelnen Zahlungen innerhalb des Netzwerks werden über sogenannte Adressen abgewickelt. Faktisch sind dies digitale Signaturen, die sicherstellen sollen, dass die beteiligten Nutzer auch befugt sind, die Transaktion vorzunehmen. Eine Zahlung wird als sicher gewertet, sobald für die Transaktion sechs Bestätigungen vorliegen. Oder anders ausgedrückt: Sobald sechs weitere Blöcke der Blockchain hinzugefügt wurden. Ein Block wird im Peercoin-Netzwerk alle zehn Minuten erzeugt, sodass leicht errechnet werden kann: Die Bestätigung einer Transaktion dauert rund eine Stunde – und läuft damit deutlich schneller ab als bei einer Bitcoin-Zahlung. Theoretisch eignen sich Peercoins daher besser, um als Zahlungsmittel im Alltag genutzt zu werden.

Börsen an denen Peercoin gehandelt wird: Übersicht der Märkte

Die Kursentwicklung des Peercoin

Mit einer Marktkapitalisierung von etwas über 173 Millionen Dollar handelt es sich bei den Peercoins noch um eine eher kleinere Cryptowährung. Aktuell sind 24,6 Millionen digitale Münzen im Umlauf, die mit rund sieben Euro bewertet werden – und damit einen historischen Höchststand erreicht haben. Interessant ist, dass es eine ähnliche Kursentwicklung bereits rund um den Jahreswechsel 2013/14 gab. Damals stieg der Kurs auf knapp sechs Euro, bevor er massiv abstürzte und mehrere Jahre unterhalb der 1-Euro-Marke verharrte. Erst seit dem Frühjahr 2017 hat wieder ein sehr schwankender Aufschwung eingesetzt. Die Geschichte zeigt: Der Handel mit Cryptowährungen ist niemals risikofrei. Es bleibt abzuwarten, ob der Peercoin seinen Höhenflug diesmal konstant bestätigen können wird. Je stärker allerdings der hohe Energieverbrauch des Bitcoin-Minings thematisiert wird, desto mehr Leute dürften sich nach einer effizienten Alternative umsehen. Unsicher ist nur, ob sie sich dann tatsächlich für den Peercoin entscheiden werden.

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