Zuletzt hatte Peru vor allem mit massiven Überschwemmungen zu kämpfen. Aufgrund des Klimaphänomens El-Niño war der Pazifik rund fünf Grad wärmer als sonst. Dies wiederum führte zu heftigen Regenfällen, die nicht mehr kontrolliert werden konnten. Grundsätzlich leiden viele Regionen in dem Andenstaat allerdings eher unter Trockenheit. Auch dies müsste theoretisch nicht sein: In den Anden gibt es ausreichend Wasserquellen, es fehlt aber an flächendeckenden Bewässerungssystemen. Die Organisation „Peruaner ohne Wasser“ setzt daher auf eine dezentrale Wassergewinnung: Sie hat spezielle Netze entwickelt, die das in Nebelschwaden enthaltene Wasser auffangen können. Auf diese Weise lassen sich pro Netz täglich bis zu 200 Liter Wasser gewinnen.


Ein Netz kostet umgerechnet rund 140 Dollar

Der Leiter der Bewegung Abel Cruz hat daher bereits große Pläne: Er will mit den Netzen die Wüste zum Blühen bringen. Allerdings ist auch der Nebel keine unerschöpfliche Wasserquelle. Vielmehr kommt er in den Monaten Dezember bis März – dem peruanischen Sommer – nur sehr selten vor. Um also ganzjährig Felder bewässern zu können, müsste in den restlichen Monaten ausreichend Wasser gewonnen und anschließend gespeichert werden. Rein technisch ist das machbar, kostet allerdings auch viel Geld. Denn um in den Nebelmonaten ausreichend Wasser zu gewinnen, müssen mehr Netze installiert werden. Diese kosten allerdings schon rund 140 Euro pro Stück. Hinzu kommen dann noch die Kosten für die Wassertanks und das Bewässerungssystem.


Bisher rechnet sich die Landwirtschaft auf dieser Basis noch nicht

Außerdem werden die Netze auch immer wieder vom Wind zerstört und müssen dann ersetzt werden. Bisher lässt sich mit den landwirtschaftlichen Produkten, die mithilfe der Nebelbewässerung produziert werden, daher kein Geld verdienen. Die internationale Gemeinschaft ist allerdings auf die neue Technik zur Wassergewinnung aufmerksam geworden. So finanziert Spanien beispielsweise ein Pilotprojekt, bei dem die Speicherung des Wassers optimiert werden soll. Zunächst könnten die Netze aber auch erst einmal zur reinen Trinkwassergewinnung eingesetzt werden. So sind alleine in der Hauptstadt Lima 1,5 Millionen Menschen auf die Lieferung von Tanklastwagen angewiesen. Zumindest im Winter könnten sie das Wasser zukünftig selbst aus den Nebelschwaden gewinnen.

Via: Futurezone

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