Amazon nutzt seine Gewinne aus dem Online-Handel und dem Cloud-Geschäft unter anderem um eine große Forschungs- und Entwicklungsabteilung zu finanzieren. Diese firmiert unter dem Namen Grand Challenge und arbeitet weitgehend unabhängig vom Tagesgeschäft. Dort wird teilweise an Ideen zur Verbesserung der Logistik gearbeitet – etwa der Paketzustellung in Kofferräume von Autos. Oftmals werden aber auch Ansätze verfolgt, die mit dem bisherigen Geschäft von Amazon nur bedingt etwas zu tun haben. Vor diesem Hintergrund ist nun eine Kooperation zwischen dem Unternehmen und dem renommierten Fred Huchinson Cancer Center von Interesse. Denn offensichtlich arbeiten die beiden Partner an einer Impfung gegen Brust- und Hautkrebs. Tatsächlich scheint man auch schon erste Erfolge erzielt zu haben. So haben die Behörden in den Vereinigten Staaten eine erste klinische Studie mit Probanden genehmigt. Diese läuft bereits und soll im nächsten Jahr enden. Foto: Malignant Melanoma, Liver FNA, Direct Smear, Pap Stain, Ed Uthman, Flickr, CC BY-SA 2.0 Krebszellen sollen bekämpft werden, bevor sie Schaden anrichten Grundsätzlich soll die Impfung das Immunsystem der Probanden in die Lage versetzen, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Ermöglicht werden soll dies durch einen präzisen und individuellen Ansatz für jeden Patienten. Im besten Fall werden die Krebszellen so schon angegriffen, bevor sie größeren Schaden anrichten können. Außerdem sollen auf diese Weise die massiven Nebenwirkungen, die bei den heutigen Chemotherapie-Behandlungen auftreten, zumindest teilweise eliminiert werden. Vor all zu viel Euphorie muss allerdings gewarnt werden. Zwar darf die neu entwickelte Krebsimpfung nun erstmals an Menschen getestet werden. Doch eine Erfolgsgarantie gibt es natürlich nicht. Im Gegenteil: Es ist durchaus wahrscheinlich, dass in den klinischen Studien unerwartete Probleme auftreten. Aus diesen lassen sich dann aber auch wieder wichtige Rückschlüsse ziehen. Aktuell lässt sich aber nicht seriös abschätzen, ob und wann die Krebsimpfung tatsächlich einmal zur Verfügung stehen wird. Maschinelles Lernen kann die Entwicklungsarbeit beschleunigen Interessant ist aber die Zusammenarbeit zwischen Amazon und dem Huchinson Center. Offiziell wird das Forschungszentrum als Sponsor des Antrags geführt, während der Internetkonzern als „Collaborator“ firmiert. Beide Partner bestätigten die Zusammenarbeit und das Projekt auch grundsätzlich. Mit weiteren Details wird bisher aber gegeizt. Experten gehen davon aus, dass Amazon unter anderem Expertise im Bereich des maschinellen Lernens mit einbringt. Auf diese Weise könnte der Weg hin zu individuellen Impfungen für einzelne Patienten und Krebsarten beschleunigt werden. Amazon hat zudem bereits angekündigt, zukünftig offen für weitere ähnliche Kooperationen zu sein. Grundsätzlich hat der Internetriese in den letzten Jahren zudem mehrere Schritte in Richtung der Gesundheitsbranche unternommen. So betreibt der Konzern in den Vereinigten Staaten eine Online-Apotheke. Auch ein Diagnoselabor ist inzwischen Teil des immer weiter verzweigten Unternehmens. Via: Der Standard Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden