Die Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen nimmt inzwischen langsam – aber doch stetig – zu. Bei den zur Verfügung stehenden Ladepunkten ist ebenfalls ein konstantes Wachstum zu verzeichnen – auch wenn Volkswagen bereits vor Engpässen warnt. Bei Lastwagen sieht die Sache allerdings ein wenig anders aus. Denn hier muss deutlich mehr Gewicht bewegt werden. Dies wiederum hat zur Folge, dass Akkus mit deutlich größerer Kapazität benötigt werden. Die dadurch benötigten langen Ladezeiten machen den Einsatz von Elektrolastwagen in vielen Fällen unwirtschaftlich. Die Spedition Meyer und Meyer erprobt daher nun gemeinsam mit der TU Berlin ein neues Verfahren: Lastwagen, bei denen der Akku nicht aufgeladen, sondern einfach ausgetauscht wird. Der gesamte Vorgang kann dabei mit einem einfachen Gabelstapler durchgeführt werden und dauert nur rund fünfzehn Minuten. Bild: Bijan Abdolrahimi / IKT für Elektromobilität Ein Frachtcontainer ermöglicht den Wechsel auf freier Strecke Eingesetzt werden die Lastwagen aktuell, um verschiedene Geschäfte innerhalb Berlins zu beliefern. Im Normalfall reicht die Reichweite von rund 230 Kilometern dabei für eine Schicht aus. Anschließend kann der LKW nach dem Akkutausch dann von der nächsten Schicht problemlos weiter genutzt werden. Insbesondere für Lieferungen innerhalb eines bestimmten Radius scheint die Wechsel-Technologie also gut geeignet zu sein. Gleichzeitig haben die Köpfe hinter dem Projekt aber auch einen speziell eingerichteten Frachtcontainer entwickelt. Dieser kann überall dort aufgestellt werden, wo es eine ebenerdige Fläche und einen entsprechenden Stromanschluss gibt. Erprobt werden soll der Container nun auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover. Diese wird regelmäßig bedient, ist aber zu lang, um nur mit einer Akkuladung befahren zu werden. Der Wasserstoff-Antrieb könnte eine Alternative sein Auf diese Weise können also auch längere Routen für den Wechselakku nutzbar gemacht werden. Wenn die Fahrt allerdings jeden Tag woanders hingeht, kann das System nicht sinnvoll genutzt werden. Perspektivisch könnte sich hier eine Art Arbeitsteilung etablieren. Elektro-Lastwagen mit Wechselakku könnten kürzere Strecken und feste Routen bedienen. Bei längeren und regelmäßig wechselnden Fahrten dürfte hingegen der Wasserstoff-Antrieb genutzt werden. Dieser ist – sofern grüner Wasserstoff genutzt wird – ebenfalls klimaneutral. Der Tankvorgang dauert zudem nur wenige Minuten. Diese Form des Antriebs steht bisher allerdings noch nicht flächendeckend zur Verfügung, sondern befindet sich noch in der Entwicklung. Langfristig führt allerdings auch im Schwerlastverkehr kein Weg an einem Ende des Verbrennungsmotors vorbei. Das Pilotprojekt in Berlin soll nun mögliche Alternativen aufzeigen. Via: DLF Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden