Solarenergie ist eine der wichtigsten Quellen für regenerative Energie. Das Problem ist jedoch, dass Energie aus der Sonne logischerweise auch nur dann gewonnen werden kann, wenn die Sonne auch tatsächlich scheint. Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen: Zum einen können entsprechende Technologien in Ländern mit viel Sonneneinstrahlung effizienter genutzt werden, und zum anderen können Solarzellen nachts keine Energie produzieren. Wegen der Tatsache, dass Solarenergie nicht rund um die Uhr verfügbar ist, arbeiten Wissenschaftler weltweit an Speichermöglichkeiten. Ein Pilotprojekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten nutzt Sand, um die Hitzeenergie der Sonne für die Nacht zu speichern.


Sand als Hitzespeicher

Sand ist weitaus mehr als das nervige Material, das am Strand überall hin gerät und durchaus nervig sein kann – das beweist das Sandstock Projekt vom Masdar Institute of Science and Technology in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Pilotprojekt untersucht die Eignung von Sand als Speichermaterial für Sonnenwärmekraftwerke. Sand ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Genüge verfügbar und kann Hitze bis zu 1000 Grad Celsius. Bisher konnte das Projekt so gute Ergebnisse erzielen. „Two pilot models of the system have been tested in an effort to prove its efficiency and applicability on a large scale in big projects„, so Nicolas Calvet vom Masdar Institute.


Die Technologie setzt auf zwei übereinander platzierte Sandreservoirs, von denen das untere heiße und das obere kalte Sandkörner enthält. Der Sand kann von dem einen in das andere Reservoir geleitet werden und wird mittels eines Hitze-Kollektors erhitzt. Die im unteren Reservoir gespeicherte Hitze kann dann genutzt werden, um Strom zu produzieren. Die Forscher bezeichnen die Technik passend als „Sanduhr-Technik“.

Forscher arbeiten an weiteren Verbesserungen

Die Untersuchungen laufen noch, aber in einer ersten Studie zeigten sich die Forscher durchweg optimistisch. Momentan kommen für TES-Systeme (thermal energy storage) vor allem synthetisches Öl und geschmolzene Salze zum Einsatz. Diese Materialien sind teuer und nicht unbedingt umweltfreundlich. Sand wäre als Ersatzmaterial ideal – er ist in großen Mengen verfügbar und daher günstig.

Die Forscher haben die Technologie nach den ersten beiden Tests weiter verbessert und bereiten sich nun darauf vor, die Technik für den kommerziellen Einsatz bereit zu machen. Das Masdar Institute unterhält gleich mehrere Projekte, um die Nutzung von Sonnenenergie in den Vereinigten arabischen Emiraten deutlich zu verbessern.

via scidev.net

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