In etwa ab dem vierzigsten Lebensjahr beginnt der Mensch an Sehkraft zu verlieren. Dies war auch schon in der Vergangenheit so. Die Erfindung der Brille führte daher zu einem massiven wirtschaftlichen Schub. Denn Handwerker und andere Fachkräfte konnten dadurch im Alter deutlich länger und besser arbeiten. Bis heute ist die Brille das Mittel der Wahl, um die nachlassende Sehkraft auszugleichen. Forscher des University College London haben nun aber noch eine weitere Alternative entwickelt: Die morgendliche Rotlicht-Behandlung. So fanden sie heraus, dass die nachlassende Sehkraft vor allem mit den Mitochondrien im Auge zusammenhängt. Denn diese produzieren im Alter deutlich weniger Energie in Form des Moleküls ATP. Bei Tierversuchen wurde allerdings schon vor einiger Zeit gezeigt, dass dieser Prozess nicht unumkehrbar ist. Denn wenn die Augen mit tiefrotem und langewelligen Lichts bestrahlt werden, regt dies die Mitochondrien zur Energieproduktion an. Bild: University College London Das Farbkontrast-Sehen verbesserte sich um 17 Prozent In einer Pilotstudie mit menschlichen Probanden konnte dieser Effekt nun bestätigt werden. Die Teilnehmer waren zwischen 37 und 70 Jahren alt. An einem Morgen mussten sie für drei Minuten in ein LED-Licht mit einer Leistung von acht Milliwatt pro Quadratzentimeter blicken. Das Ergebnis der Studie konnte sich dann durchaus sehen lassen. So verbesserte sich das Farbkontrast-Sehen bei den Testpersonen im Schnitt um 17 Prozent. Der Effekt scheint zudem länger anzuhalten. Denn auch eine Woche nach der Rotlicht-Behandlung war das Farbkontrast-Sehen noch rund zehn Prozent besser als vor dem Blick ins Rotlicht. Allerdings ist es von entscheidender Bedeutung, dass die ungewöhnliche Bestrahlung am Morgen stattfindet. Denn als die Forscher das Experiment einmal am Nachmittag durchführten, stellte sich keine Verbesserung der Sehkraft ein. Dies erklärten die Experten mit den wechselnden Arbeitsmustern der Mitochondrien. Diese sind somit nicht immer aufnahmebereit Schon bald könnten die ersten Produkte auf den Markt kommen Aus Sicht der Forscher ist damit klar: Es wurde der Nachweis erbracht, dass Rotlicht-Bestrahlung die Sehkraft des menschlichen Auges signifikant verbessert. Eine gesundheitliche Gefährdung kann zudem ausgeschlossen werden. Denn die Energie im Rotlicht ist nicht wesentlich höher als im normalen Tageslicht. Nun wird die Herausforderung darin bestehen, ein praxisreifes Produkt auf den Markt zu bringen. Dies sollte grundsätzlich aber kein großes Problem darstellen. Schließlich gibt es auch heute schon Rotlicht-Lampen. Die grundlegende Technologie ist also schon bekannt und muss nur noch modifiziert werden. Die Forscher sind daher auch optimistisch, dass schon bald entsprechende LED-Lampen auf den Markt kommen werden. Die Nutzung durch potenzielle Käufer wäre dann denkbar einfach: Sie müssten lediglich Morgens einige Minuten in das Rotlicht schauen. Via: University College London Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden