Bei plastischer Chirurgie denken viele in erster Linie an Schönheitsoperationen. Doch dieser Zweig der Medizin hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Denn plastische Chirurgen kümmern sich beispielsweise auch um Unfallopfer und versuchen dabei die sichtbaren Folgen zu minimieren. Dabei haben sie in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Fortschritte erzielt. Forscher in Wales sind nun auf dem besten Weg einen weiteren Durchbruch auf diesem Gebiet zu erreichen. Ihnen ist es gelungen, im Labor wachsenden, menschlichen Knorpel zu produzieren. Dieser kann dann mit Hilfe eines 3D-Druckers in eine bestimmte Form gebracht werden. Auf diese Weise sollen schon in wenigen Jahren menschliche Nasen oder Ohren reproduziert werden können. Foto: Science daily #1, Sergei Golyshev, Flickr, CC BY-SA 2.0 Im Inkubator wächst das Gewebe zur gewünschten Größe heran Der Prozess beginnt dabei mit gespendeten menschlichen Zellen, die in einem Inkubator am Leben erhalten werden. Anschließend werden die Zellen mit einer speziellen Flüssigkeit vermischt. Diese sorgt dafür, dass sich das Material drucken lässt. Dazu wird zunächst ein 3D-Scan der gewünschten Gewebeform durchgeführt und anschließend eine entsprechende Form produziert – allerdings im Mini-Format. Diese Form bringt dann die Zellen in die gewünschte Struktur: Es entsteht beispielsweise ein winziges Ohr. Dieses wiederum wandert dann wieder in den Inkubator, wo es zur gewünschten Größe heranwächst. Ganz zum Schluss erst kommen die plastischen Chirurgen wieder ins Spiel. Diese bringen das im Labor gezüchtete Gewebe am Körper an. Später sollen auch Knochen, Muskeln und Adern produziert werden können Was in der Theorie vergleichsweise einfach klingt, ist in der Praxis ein hochkomplexes Unterfangen. Denn nur wenn die einzelnen Schritte akkurat aufeinander abgestimmt sind, entwickelt sich das Gewebe am Ende im Inkubator auch wie gewünscht. Kurzfristig konzentrieren sich die Forscher daher auf Nasen und Ohren. Langfristig sollen so aber auch Knochen, Musklen und Adern reproduziert werden können. Etwas ähnliches ist vor einiger Zeit bereits Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Erlangen gelungen. Dort konnte bei einer Patientin ein Loch in einem Knochen geschlossen werden, indem innerhalb des Körpers künstliches Gewebe gezüchtet wurde. Via: Digitaljournal Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter