PV-Anlagen über Autobahnauffahrten, als Solarzaun neben den Gleisen oder, ganz traditionell auf Dächern: Wo immer Platz ist, denken Menschen darüber nach, grüne Energie zu ernten. Um Windkraftanlagen entsteht dabei ein regelrechtes Tauziehen: Wie nah dürfen die Windräder an Ortschaften stehen? Und sollte man dafür Teile von Wäldern roden? Platz ist nicht endlos vorhanden, oft gilt es, Kompromisse zu schließen. Eine Lösung wäre, die grünen Kraftwerke verstärkt dort zu errichten, wo ohnehin bereits eine Infrastruktur dafür vorhanden ist. Und: wo die Sonne scheint und der Wind weht.


Sonne und Wind en masse!

Start-up Bergwind möchte Wind & Sonne in den Bergen nutzen

Das Start-up Bergwind trägt den passenden Namen: Die Initiatoren möchten den Bergwind in Österreich nutzen, der den Skifahrern und Wandersleuten in den Sesselliften um die Ohren weht. Und nicht nur das, sie wollen genau dort auch die Sonne einfangen, oberhalb der ohnehin schon gerodeten Flächen. Dafür sollen PV-Anlagen und Windturbinen herhalten, die sich auf Seilbahnen auffädeln lassen, wenn die Lifte nicht in Betrieb sind. In größeren Höhen mit wenig Bewuchs steht die Windkraft im Vordergrund, während Richtung im Tal eher die Photovoltaik zu Einsatz kommen soll.

Erste Tests mit Prototypen bereits diesen Frühling

Während der Energieerzeugung steht die Seilbahn still. Der Strom wird über ein Schleppkabel von einem Modul zum nächsten geleitet, bis zur Einspeisung am vorhandenen Netzanschluss – oder zum direkten Verbrauch durch Maschinen. Windsensoren sind an Seilbahnen auch schon vorhanden, sodass es gute Kontroll- und Planungsmöglichkeiten gibt. Die Turbinen sollen aus leichten Kohlefasern bestehen und je nach Größe 3 oder 5 kW Leistung bringen. Eine Gyroskop-Befestigung gleicht die Pendelbewegungen aus, die durch den Wind entstehen. Die schnell drehenden Rotoren sollen zudem für Vogel relativ ungefährlich sein, weil die Tiere sie besser wahrnehmen können als die vergleichsweise langsame Drehbewegung der großen Windräder.


Schon in diesem Frühling finden erste Tests mit Prototypen statt. Eine besondere Geräuschbelastung erwartet Bergwind nicht, dafür aber einen guten Jahresertrag von 2.000 bis 3.000 kWh je kW Leistung.

Quelle: futurezone.at

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