Wissenschaftler feuern bereits mit Partikeln bestückte Raketen in den Himmel ab, um eine Wolkenbildung zu provozieren und Regen zu erzeugen. Dass das Ganze auch ein wenig schonender ablaufen kann, zeigen neuste Versuche des Desert Research Institute (DSI), das zusammen mit dem Drohnen-Hersteller und Experten Drone America eine Drohne entwickelt hat, die es faktisch auf Knopfdruck regnen lassen kann. Am Himmel über Nevada glückte nun der bisher einzigartige Versuch, chemische Substanzen per Drohne in die Höhe zu befördern, die in der Folge dann Regenwolken entstehen lassen.


Regen per Drohne: Günstiger und sicherer

Die Wissenschaftler wollen in Zukunft mehr Regen dahinbringen, wo nur wenig Niederschlag über das Jahr gesehen herrscht. Um die Trockengebiete besser zu versorgen und einigermaßen Vegetation zu ermöglichen, sollen Drohnen vermehrt zum Einsatz kommen und mit Silberiodid gefüllte Kapseln kostengünstiger und umweltschonender in den Himmel befördern. Der Mix aus Silber und Iod fördert die Entstehung von Wolken und lässt bereits kleine Mini-Wölkchen zu ertragsreichen Regenwolken anschwellen. Zum ersten Mal in der Geschichte der künstlichen Wolkenbildung wurde nun eine Drohne als Auslöser verwendet. Das Gerät kann einen Radius von 122 Metern abdecken und bis zu 400 Meter hoch fliegen. Bei dem Test in Nevada verweilte die Drohne 18 Minuten in der Luft.


Bereits 2008 kamen zu den Olympischen Spielen in China Raketen zum Einsatz, die die Wolkenbildung und den Niederschlag begünstigten. Ziel war es die Wolken vor dem Stadium sozusagen schon ausregnen zu lassen, so dass die Eröffnungszeremonie Regen-frei bleibt. Der Plan ging auf. Aktuell wird auch künstlicher Regen dafür genutzt Smog in China zu beseitigen.

Die Silberiodid-Kapseln per Drohne in den Himmel zu befördern, spart Kosten und reduziert auch das Risiko von Unfällen. Schließlich haben auch schon Piloten kleinerer Maschinen die Regen-Kapseln mit entsprechenden Manövern platziert. Mike Richards, Präsident und CEO von Drone America, bezeichnet diesen technologischen Fortschritt als einen neuen Meilenstein. Mit einer Flügelspanne von 3,60 Meter und einem Gewicht von 25 Kilogramm, ist die Forschungsdrohne „Savant“ das optimale Flugobjekt für diese spezielle Einsatzform. Das Gerät verfügt schließlich über gute Flugeigenschaften, kann länger in der Luft verweilen und trotzt auch Wind und Wetter.

Die Regen-Drohne im Video

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Quelle: DSI

2 Kommentare

  1. Christoph

    6. Mai 2016 at 18:20

    Ich finde das irgendwie nicht gut. Die Natur ist so ein kompliziertes System über das wir längst noch nicht genug wissen. Wetter und Tierwelt hängen ja auch sehr miteinander zusammen. Ich glaube, man sollte diese Technik nicht zu leichtfertig einsetzen.

  2. Tibor

    13. Mai 2016 at 17:48

    Hey!
    Also ich finde das auch garnicht gut… Wieso wird weder im Beitrag noch im Spot irgendwas über die möglichen Wirkungen von dem Silber – Iod Mix auf den Menschen gesprochen? Das feine zeug verteilt sich überall in der Luft und wir atmen es dann ein nehm ich mal an…!?!?!?! Sowas darf man doch nicht einfach vergessen zu erwähnen, weder in dem Beitrag, noch im Spot…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.