Lithium ist ein unverzichtbarer Rohstoff bei der Produktion von Akkus. Diese wiederum werden im Moment so oft benötigt wie nie zuvor – etwa bei Elektroautos, Smartphones oder Energiespeichern für Erneuerbare Energien. Einige Experten sprechen daher bereits vom „weißen Gold“. Bisher findet der Abbau vor allem in Südamerika statt. Argentinien und Chile machen bereits sehr gute Geschäfte mit dem Export des Rohstoffs. Auch Bolivien plant, zukünftig Lithium großflächig abzubauen und will so den Platz als ärmstes Land des Kontinents verlassen. Im thüringischen Erzgebirge wurde allerdings auch hierzulande eine riesige Lagerstätte entdeckt: 96000 Tonnen Lithium sollen dort unter der Erde schlummern – es handelt sich somit um eins der größten Vorkommen weltweit. Auch die Produktion von Laptop-Akkus sorgt für die steigende Nachfrage nach Lithium. Foto: Kristoferb [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons Für den Abbau müssten rund 120 Millionen Euro investiert werden Gefunden wurde das Erz Zinnwaldit unterhalb des Besucherbergwerks „Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald“. Die „Deutsche Lithium GmbH“ aus Freiberg hat zu Probezwecken dort bereits 100 Tonnen des Rohstoffs abgebaut und das Material ausgewertet. Nun wurden diese Probebohrungen abgeschlossen und die zuständigen Experten haben grünes Licht für den kommerziellen Abbau gegeben. Zuvor soll aber noch ein Wirtschaftlichkeitsgutachten angefertigt werden – mit der Fertigstellung ist bis Anfang 2019 zu rechnen. Tauchen dabei keine größeren Probleme auf, sollen anschließend 120 Millionen Euro investiert werden, um ein komplett neues Bergwerk zu errichten. Das Besucherbergwerk soll zudem erhalten bleiben. Deshalb ist geplant, eine Schrägrampe zu bauen und die rund ein Kilometer lange Lagerstätte gleichsam von der Seite her abzubauen. In Dresden wird der Rohstoff weiterverarbeitet Legt man den heutigen Weltmarktpreis zugrunde, lässt sich für das gesamte Vorkommen ein Wert von 5,76 Milliarden Euro errechnen. Tatsächlich könnte die Wertschöpfung innerhalb Deutschlands sogar noch etwas höher ausfallen. Denn der Rohstoff soll nicht einfach exportiert werden, sondern in Dresden chemisch weiter verarbeitet werden. Außerdem kann sich die deutsche Industrie so ein wenig unabhängig von den schwankenden Weltmarktpreisen machen. Bis es so weit ist, dürfte aber noch etwas Zeit vergehen: Experten rechnen damit, dass in etwa vier Jahren mit größeren Sprengungen und dem Bau der Fördertürme begonnen werden könnte. Strenge Auflagen sollen zudem dafür sorgen, dass die Umwelt durch den Abbau nicht so stark belastet wird, wie dies bei einigen Förderstätten im Ausland der Fall ist. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter