Menschen, die den Verdacht haben, an Apnoe zu leiden, das sind manchmal lebensbedrohende Atemstillstände während der Nacht, kann ihn in einem Schlaflabor erhärten oder entkräften. Es geht allerdings auch einfacher. Sleepiz, ein Unternehmen in Zürich, das aus der dortigen Eidgenössischen Technischen Hochschule hervorgegangen ist, hat ein gleichnamiges Gerät entwickelt, das die Schlafqualität berührungslos misst. Der handtellergroße Quader wird einfach neben das Bett in Höhe des Schläfers gestellt.


Bild: Sleepiz

Doppler-Radar erfasst die Bewegungen

Das Gerät erfasst die Körperbewegungen mit einer Technik namens Doppler-Radar. Der Effekt ist aus dem Audiobereich bekannt. Das Martinshorn eines Polizei- oder Rettungswagens scheint, je nachdem, ob er sich nähert oder entfernt, eine deutlich unterschiedliche Frequenz. Bei Sleepiz sind es Radarstrahlen, die unterschiedlich reflektiert werden, wenn sich der Körper auf das Gerät zubewegt oder von ihm abrückt. „Diese Hardware, gekoppelt mit fortschrittlichen Algorithmen des maschinellen Lernens, ermöglicht eine klinisch genaue Analyse von Herzfrequenz, Atemfrequenz und Körperbewegungen, selbst wenn der Patient einen Schlafanzug trägt und unter einer Decke liegt“, so die Sleepiz-Mitarbeiterinnen Anna Windisch und Ema Bojevaite.

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30 Sensoren und nächtlicher Kabelsalat

Die erfassten Daten werden an eine Cloud-Plattform übertragen und ausgewertet. Innerhalb von Minuten steht fest, ob eine Apnoe vorliegt oder nicht. Darauf basierend kann der Arzt eine Therapie vorschlagen.

Im Schlaflabor werden am Körper des Patienten rund 30 Sensoren befestigt, die mit Kabeln mit der Zentraleinheit verbunden sind. Das und das Schlafen in einem fremden Bett beeinträchtigt die Messungen massiv. Das Gerät bedeutet eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis. Bis Juni soll es alle medizinischen Prüfungen bestanden haben und in Deutschland, Österreich und der Schweiz einsatzbereit sein. 

Das Unternehmen konzentriert sich derzeit auf Atemwegserkrankungen wie Schlafapnoe und arbeitet mit Pharmaunternehmen zusammen, um klinische Studien zu überwachen. In naher Zukunft soll es auch möglich sein, den Verlauf von chronischen Krankheiten zu überwachen und Verschlechterungen vorherzusagen, um ein schnelleres Eingreifen und eine bessere Behandlung zu ermöglichen.

 

via ETH Zürich

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