Das Fahrrad gehört zu den florierenden Verkehrsmitteln, von ihm gibt es viele praktische Varianten. Lastenräder und E-Bikes machen das Radeln in verschiedenen Situationen deutlich attraktiver. Allerdings treten die Zweiradfahrer immer mehr in Konkurrenz mit den Fußgängern, die Fläche in unseren Städten ist nun einmal begrenzt und der Mensch fehlbar. Die Zahl der Unfälle ist gestiegen, es gibt sogar Tote.


Kurz vor dem Knall

Junge Fußgänger besonders häufig beteiligt

Besonders gefährdet im Bezug auf Unfälle mit Fahrradbeteilung sind junge Fußgänger im Alter von 6 bis 17 Jahren. Sie sind in der Unfallstatistik drei Mal so häufig vertreten wie andere Gruppen. Das liegt daran, dass sie häufiger die Verkehrsregeln nicht beachten und sich unachtsam verhalten. Die Schuld an den Unfällen liegt nämlich sowohl bei den Fußgängern als auch bei den Radfahrern – je nach Situation. Erwachsenen Fußgängern gelingt es eher, durch Aufpassen Unfälle zu vermeiden.

Laut der Unfallforschung der Versicherer (UDV), die dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) angehört, verzeichnete Deutschland im Jahr 2022 711 Schwerverletzte aufgrund von Unfällen mit Fahrradbeteiligung. Außerdem sind 13 Opfer verstorben. Das Forscherteam um Siegfried Brockmann sagt voraus, dass diese Zahlen in den nächsten Jahren steigen werden: »Fahrräder nehmen zahlenmäßig und nach Fahrleistung deutlich zu und mit E-Bikes und Lastenrädern werden sie auch schneller und schwerer.«


Die meisten Unfälle geschehen auf Fahrwegen

Mit 54 Prozent finden die meisten derartigen Unfälle auf Fahrwegen statt, sowie zu 22 Prozent auf Fahrradwegen in Fußgängerzonen, zu 16 Prozent auf Gehwegen und zu 8 Prozent auf gemeinsamen Flächen. Meist betreten Fußgänger im Vorfeld eines Unfalls unerwartet Fahrradflächen, zum Beispiel an der Bushaltestelle oder in einer Fußgängerzone. Parkende Autos erschweren häufig für beide Parteien die Sicht. Ein einfaches Werkzeug könnte laut Stephanie Krone vom allgemeinen deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) viele Unfälle verhindern: der Schulterblick. Das kurze Umschauen hat schon oft Gesundheit und Leben gerettet.

Autos machen Lärm, Radfahrer nicht: Das allein zeigt, wie wichtig in solchen Momenten unsere Augen sind. Krone vertritt aber auch die Meinung, dass Radfahrer mehr Rücksicht auf Fußgänger haben sollten, da sie mit einer Gefahrenquelle unterwegs sind. Jederzeit mit der Unachtsamkeit von Fußgängern zu rechnen, hat noch keinem geschadet, ganz im Gegenteil.

Quelle: forschung-und-wissen.de

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