Recycling spielt auch in der Raumfahrt eine immer größerer Rolle. So ist das von Elon Musk gegründete Unternehmen SpaceX inzwischen in der Lage, eine einmal gebaute Rakete mehrmals für Transporte in den Weltraum zu nutzen. Das soll langfristig die Kosten senken und so mehr Projekte im Weltall ermöglichen. Auch das ursprünglich in Neuseeland gegründete Unternehmen Rocket Lab verfolgt dieses Ziel. Dort wurde nun getestet, inwieweit es möglich ist, Raketenstufen nach der Nutzung schon in der Luft wieder aufzufangen. So wurde bei den beiden vergangenen Flügen die Rückkehr der Raketenstufe in die Erdatmosphäre geprobt. Denn nur in der richtigen Fluglage gelingt dieses Manöver, ohne dass das Objekt zerstört wird. Dies gelang erfolgreich. Anschließend standen die Ingenieure allerdings vor dem Problem, dass die Raketenstufe auch wieder eingefangen werden muss. Bild: Kieran Fanning und Sam Toms / Rocket Lab Ein Fallschirm alleine ist nicht ausreichend In der Vergangenheit stellte genau dieser Schritt die große Schwierigkeit dar. Bei Versuchen mit dem Spaceshuttle und der Ariane-Rakete wurden beispielsweise Fallschirme verwendet. Diese konnten die Geschwindigkeit des Falls aber nicht ausreichend stark verringern. Folgerichtig krachten die Raketenstufen trotzdem mit einer Geschwindigkeit von rund achtzig Stundenkilometer auf die Wasseroberfläche. Dadurch entstanden Beschädigungen, die eine Aufarbeitung und Wiederverwendung unwirtschaftlich machten. Die Ingenieure von Rocket Lab verfolgen bei ihren Electron-Raketen daher einen anderen Ansatz: Ein Helikopter soll die an einem Fallschirm baumelnde Raketenstufe noch in der Luft wieder einsammeln. Was simpel klingt, ist in der Praxis aber gar nicht so einfach umzusetzen. Denn sobald der Helikopter direkt über dem Fallschirm fliegt, sorgen die Turbulenzen der Rotoren dafür, dass der Schirm abstürzt. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Alle einzelnen Schritte wurden erfolgreich erprobt Deshalb haben die Ingenieure auf einen kleinen Trick zurückgegriffen. So kommt ein zweiter und deutlich kleinerer Fallschirm zum Einsatz. Die beiden Gleitschirme sind dabei durch eine Leine miteinander verbunden. Der Helikopter wirft nun eine Fangleine aus und angelt sich damit gewissermaßen die Leine zwischen den beiden Fallschirmen. Später einmal soll der Helikopter die Raketenstufe dann sicher zu dem Schiff zurückbringen, von dem er gestartet ist. Der nun durchgeführte Test fand allerdings unmittelbar vor der Küste Neuseelands statt. Es handelte sich zudem nicht um eine echte Raketenstufe, sondern um einen baugleichen Prototypen. Dennoch hat Rocket Lab damit alle Fähigkeiten unter Beweis gestellt, die benötigt werden, um Raketenstufen in der Luft einzufangen. Nun muss es den beteiligten Ingenieuren nur noch gelingen, die einzelnen Schritte miteinander zu kombinieren. Via: Engadget Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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