Lange Zeit waren Flüge in den Weltraum ausschließlich staatlichen Behörden und Agenturen vorbehalten. Inzwischen allerdings tummeln sich auch eine ganze Reihe von privaten Anbietern auf diesem Gebiet. Teilweise übernehmen sie sogar elementare Aufgaben. So hat SpaceX vor kurzem erfolgreich den ersten regulären Personentransport zur Internationalen Raumstation ISS durchgeführt. Die zunehmende Verbreitung von privaten Anbietern hat zwei durchaus erfreuliche Aspekte zur Folge: Die Kosten sinken und es kommt vermehrt zu innovativen Ansätzen. Ein Beispiel dafür ist die US-Firma Aevum. Denn die Firma hat eine riesige Drohne mit einer Spannweite von 18 Metern und einem Gewicht von 5,5 Tonnen entwickelt. Der Clou: Das unbemannte Flugobjekt soll Raketen zunächst einige Kilometer in die Höhe befördern, bevor diese sich ausklinken und eigenständig in Richtung Weltraum starten.


Bild: Aveum

Raketen sind auch schon von Flugzeugen aus gestartet

Um die 100 bis 500 Kilogramm schweren Satelliten in die Luft zu befördern, benötigt die Drohne eine rund 1,5 Kilometer lange Startbahn. Der gesamte Zyklus vom Start bis zur Landung soll rund drei Stunden in Anspruch nehmen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Raketen selbst weniger Energie aufbringen müssen, um bis zu ihrer vorgesehenen Höhe zu gelangen. Dies vereinfacht die Arbeit für die Ingenieure und kann helfen, Kosten einzusparen. Das dahinter stehende Konzept ist auch nicht ganz unerprobt. So hat die US-Firma Orbital Sciences Corporation bereits 1990 erstmals eine Trägerrakete von einem Flugzeug aus starten lassen. Ganz ähnlich will zukünftig auch das Raumfahrt-Startup Virgin Galactic vorgehen. Die Besonderheit der Ravn-X-Drohne besteht allerdings darin, dass kein menschlicher Pilot an Bord sein muss.

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Die Kosten könnten durch die Drohne weiter sinken

Theoretisch wäre es daher sogar denkbar, dass eine entsprechende Drohnenflotte rund um die Uhr Raketen in Richtung Weltall befördert. Die Entwickler versprechen zudem, dass bereits bei den ersten Flügen rund 70 Prozent des Systems wiederverwendet werden können. Später soll dieser Wert sogar auf 95 Prozent steigen. Somit könnte die Drohne auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Raumfahrt leisten. Kunden will Aevum aber vor allem mit dem Kostenargument überzeugen. So soll das System in der Lage sein, ein Kilogramm Nutzlast schon für einen niedrigen bis mittleren vierstelligen Dollarbetrag ins All zu befördern. Zumindest das US-Militär ließ sich davon schon überzeugen. Der erste Auftrag für die neue Raketenstart-Drohne wird darin bestehen, einen Satelliten für die US Space Force ins All zu befördern.

Via: Business Wire

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