In Deutschland stand in der vergangenen Nacht vor allem die Wahl um das Amt des US-Präsidenten im Fokus. Tatsächlich mussten die Bürger in vielen US-Bundesstaaten aber noch zahlreiche weitere Stimmzettel ausfüllen. So wurde ein Teil des Kongress und des Senats ebenfalls neu gewählt. Außerdem wurde die Gelegenheit genutzt, um zahlreiche Volksentscheide durchzuführen. Ein besonders interessanter Antrag stand dabei in Massachusetts zur Abstimmung. Dabei ging es um das grundsätzliche Recht auf Reparatur sowie das Verhalten der Autokonzerne. Der Hintergrund: Grundsätzlich kann der Besitzer eines Autos frei entscheiden, wen er sein Auto reparieren lässt. Bei rein mechanischen Sachen – etwa einem plattem Reifen oder einem abgenutzten Bremsbelag – ist dies auch kein großes Problem. Inzwischen sind die Fahrzeuge aber auch mit jeder Menge Software ausgestattet.


Die Abstimmung ging vergleichsweise eindeutig aus

Fehler hier können aber oftmals nur behoben werden, wenn man Zugriff auf die entsprechenden Daten hat. Genau hier stellten sich die Autokonzerne aber lange quer und hüteten diesen Datenschatz. Das brachte ihnen gleich zwei Vorteile. Zum einen stieg so die Auslastung und die Marge in den konzerneigenen Werkstätten. Zum anderen sorgten die höheren Reparaturkosten dafür, dass sich einige Besitzer dann doch lieber für den Kauf eines neuen Autos entschieden. Zumindest in Massachusetts soll sich dies aber nun ändern. Denn schon wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale verkündete die Nachrichtenagentur Associated Press, dass das Referendum erfolgreich war und der Bundesstaat seine Gesetzgebung entsprechend ergänzen muss. Viele Aktivisten begrüßten dieses Ergebnis und kündigten an, entsprechende Initiativen nun auch in weiteren Bundesstaaten initiieren zu wollen.


Die Autobauer warnen vor dem Missbrauch der Daten

Die Autobauer dürften allerdings versuchen, weitere solche Gesetze zu verhindern. Tatsächlich hatten sie sich schon in Massachusetts zu einem Bündnis namens „Coalition for Safe and Secure Data“ zusammengeschlossen. Der Name der Organisation lässt bereits auf das Hauptargument schließen: Die Konzerne warnen vor dem Missbrauch der anfallenden Daten. So lassen diese beispielsweise Rückschlüsse darauf zu, wer das Auto wann und wo fährt. Dieses Wissen wiederum könnte von Stalkern missbraucht werden, so eine der Argumentationslinien. Die Wähler in Massachusetts ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und gaben ein eindeutiges Votum ab. Das Recht auf Reparatur wurde dadurch massiv gestärkt. Denn die Stoßrichtung dürfte sich auch auf andere Branchen übertragen lassen. Die teilweise gängige Praxis, Fremdreparaturen unnötig zu erschweren, wird dadurch schwieriger umzusetzen.

Via: Engadget

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