Das papierlose Büro ist in den meisten Fällen noch immer eher Vision als Wirklichkeit. Die Geschäfte der Druckerhersteller wie Canon laufen jedenfalls weiterhin sehr gut. Daran hat auch der Trend zum Homeoffice im Zuge der Corona-Pandemie nichts geändert. Das Geschäftsmodell der Firmen ist grundsätzlich sehr interessant. Denn sie bieten die eigentlichen Geräte recht günstig an, um dann vor allem mit dem Verkauf von Patronen beziehungsweise Tonern Geld zu verdienen. Der regelmäßige Austausch dieser Komponenten sorgt allerdings auch dafür, dass viel Müll anfällt. Canon hat daher bereits vor einigen Jahren mit dem Aufbau eigener Recycling-Strukturen begonnen. Nun konnte ein wichtiger Durchbruch bei der Wiederverwendung von alten Tonerkassetten erzielt werden. Der Hintergrund: Die eigentliche Kassette besteht vor allem aus Plastik und Metallteilen. Diese werden voneinander separiert und können dann getrennt voneinander verwertet werden. Bild: Canon Virginia Inc. Plastik und Metall können recht einfach recycelt werden So werden die Plastikkomponenten geschreddert und dann bei der Herstellung von neuen Tonerkassetten verwendet. Die Metallteile wiederum werden an spezialisierte Recyclingfirmen verkauft. Diese beiden Verfahren sind bereits vielfältig erprobt und können großflächig eingesetzt werden. Auch dann bleibt allerdings noch ein Problem: Denn auch wenn die Tonerkassette ausgetauscht werden muss, ist sie nicht vollständig leer. Stattdessen verbleibt immer noch ein Rest an Farbmittel in dem Gehäuse. Dieses kann aber nicht einfach entnommen und erneut verwendet werden. Stattdessen hat Canon nun in Kooperation mit der Basic Construction Company ein neuartiges Verfahren entwickelt. Dabei wird das Toner-Farbmittel aufbereitet und anschließend als Farb- und Bindemittel für Asphalt verwendet. Da das Farbmittel ohnehin aus Kunstharz, Pigmenten und magnetisierbaren Metalloxiden besteht, ist diese Art der Zweitverwendung vergleichsweise einfach möglich. Die Behörden haben inzwischen ihren Segen erteilt Entwickelt wurden die sogenannten Recycled Toner Pellets (RTP) daher auch schon vor einigen Jahren. Anschließend musste allerdings zunächst die Funktionsfähigkeit und die Umweltverträglichkeit nachgewiesen werden. Dies ist inzwischen gelungen: Die Behörden im US-Bundesstaat Virginia haben die Verwendung des recycelten Materials offiziell genehmigt. Das aus den gebrauchten Tonern gewonnene Material wird nun unter anderem verwendet, um damit lokale Straßen zu bauen oder auszubessern. Die Nachfrage ist durchaus groß. So hat die Basic Construction Company bereits angekündigt, sämtliche Mengen an von Canon produzierten RTPs aufzukaufen. Gut vorstellbar allerdings, dass andere Hersteller von Tonern zukünftig ähnliche Recycling-Produkte auf den Markt bringen. Auf diese Weise muss das Farbmittel nicht aufwändig entsorgt werden und der Ressourcenverbrauch im Straßenbau kann zumindest ein wenig reduziert werden. Via: New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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