Schon als Schuljunge wollte Marko Stepniak in einem Eisenbahnwaggon wohnen, doch daran erinnerte er sich erst wieder, als seine alten Freunde ihn bei der Besichtigung seines ungewöhnlichen neuen Zuhauses darauf hinwiesen. Als Eisenbahnfreak würde er sich nicht bezeichnen, aber ein wenig verrückt sind er und seine Frau ganz sicher.


Möglichst viel der alten Ausstattung sollte erhalten bleiben

Die auffällige Wohnanlage steht am Rande eines Industriegebietes in Marl, in einem reinen Wohngebiet ließ die Bauordnung das seltsame Arrangement nicht zu: Zwei alte Eisenbahnwaggons der Post flanieren ein kleines Holzhäuschen, sie wurden stilecht auf Schienen postiert, eine Eisenbahnschranke bildet das Grundstückstor. Hier wohnen Marko Stepniak und Vanessa Stallbaum, die Waggons bilden einen Teil ihres insgesamt 170 qm großen Eigenheims. Im Jahr 2009 kaufte das Paar die alten Überbleibsel aus Bundespostzeiten für 40.000 Euro, der dreitägige Transport von Krefeld nach Marl kostet sie noch einmal 26.000 Euro. Danach folgte eine extrem arbeitsreiche Zeit, denn die Wagen mussten komplett entkernt, gedämmt und ganz neu ausgestaltet werden. Moment, so völlig neu auch wieder nicht! Marko und Vanessa wollten möglichst viel der ursprünglichen Ausstattung erhalten, um das gewünschte Ambiente zu erzeugen. Beispielsweise kombinierten sie die Kofferablagen mit neuen Kleiderständern und erhielten so praktische Schränke für ihre Kleidungsstücke. Das Zug-WC musste allerdings weichen, obwohl Marko es recht gern überarbeitet und behalten hätte: In manchen Dingen können Frauen wirklich rigoros sein!


Schaut einfach mal virtuell im Eisenbahnhaus vorbei!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Echte Abwechslung zum üblichen Reihenhaus-Einerlei

Nach anderthalb Jahren Renovierungsarbeit fand der Umzug zum Beginn des Jahres 2010 statt, im Sommer baute das Paar dann noch die Küche ein und beendete damit das Megaprojekt. In dem einen Waggon erstreckt sich nun ein modernes Badezimmer mit dem gewissen Etwas, während im anderen Waggon gekocht, gebrutzelt und gegessen wird. Das Erstaunliche: Die Räume wirken gar nicht schmal und eng, sondern richtig wohnlich. Insgesamt stellt dieses Wohnobjekt eine echte Abwechslung dar zum üblichen Reihenhaus-Einerlei, und es war nicht mal allzu teuer: Etwa 250.000 Euro investierten die beiden Bauherren in ihre Traumimmobilie und können jetzt völlig sicher sein, dass kein Besucher ihr Haus je wieder vergessen wird. Auch bietet diese Aktion ein schönes Beispiel dafür, was sich aus ausrangierten Sachen mit etwas Fantasie und viel Engagement so alles machen lässt!

Quelle: faz.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.