Joggen und gleichzeitig Strom erzeugen – und das draußen in der Natur, ohne Laufband und Co? Chinesische Wissenschaftler nutzen den Bernoulli-Effekt, um Energie aus Windkraft zu gewinnen. Ihre effektiv arbeitendes Minikraftwerk lässt sich auch in großer Dimension umsetzen, als vogelschonende Alternative zu bisherigen Windkraftanlagen. Joggen und dabei Strom erzeugen Kraftwerk in der Größe einer Packung Papiertaschentücher Das bernoullische Gesetz besagt: Je größer die Strömungsgeschwindigkeit eines Gases oder Flüssigkeit, desto geringer fällt der statische Druck aus. Der statische Druck wird senkrecht zur Strömung gemessen. Das Mini-Kraftwerk von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking hat die Größe eines Packung Papiertaschentücher und bringt, wenn gewünscht, 100 kleine LEDs zum Leuchten. Der Gegenwind des Joggers strömt hier durch einen Engpass, die Strömungsgeschwindigkeit wird dabei erhöht und der Druck gesenkt. Zwei Kunststoffstreifen flattern in dem Wind, sie werden zueinander gezogen und wieder auseinandergedrückt, ähnlich wie im Wind flatternde Fahnen. Dabei entsteht Reibung. Eine niedrige Laufgeschwindigkeit von 5,8 km/h reicht aus Schon früher haben Forscher sich an dieser Technik versucht, doch das neue Gerät arbeitet um einiges effizienter als die bisherigen Erfindungen. Bisher überstieg der Wirkungsgrad nicht einmal die 0,5-Prozent-Marke, jetzt sind bei einer Windgeschwindigkeit von 21,6 km/h immerhin schon 3,23 Prozent möglich. Das Gerät besteht aus kostengünstigen Materialien und wäre auch im Großformat sehr viel preisgünstiger zu produzieren als die bekannten Windräder. Ganz abgesehen davon, dass die Gefahr für Vögel mit der neuen Technik erheblich sinkt. Windräder werden ohnehin erst ab einer Windgeschwindigkeit von 14 km/h aktiv, während die Mini-Windfabrik schon bei 5,8 km/h Laufgeschwindigkeit in Aktion tritt. Im Grunde reicht es schon aus, den Arm hin- und herzuschwingen, um Energie zu erzeugen. Die Forscher entwickelten zudem einen Luftdruckmesser mit Bluetooth-Funktion, beides wird mit dem erzeugten Strom gespeist. So kann der Träger des kleinen Kraftwerks jederzeit seine Daten am Smartphone abfragen. Das Kraftwerk soll in Zukunft noch effizienter werden und auf die Größe einer kleinen Münze schrumpfen. Andererseits sind auch 1000-Watt-Anlagen mit ähnlicher Technik geplant. Quelle: rnd.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter