Im Flugverkehr tut sich was. Die ersten kleinen Flieger sind rein elektrisch unterwegs, andere, größere Maschinen erhalten einen Wasserstoffantrieb. Der britisch-amerikanische Flugzeugentwickler ZeroAvia hat sich seit 2017 ganz dem H2 verschrieben, nun rüstet die Firma die weltweit bislang größte Maschine auf den emissionsfreien Antrieb um. Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien, nimmt seinen Lauf.


Wasserstoff im Flugverkehr

Regionalflugzeug wird 1.100 Kilometer mit einer Füllung schaffen

Der Bombardier Q400 diente jahrelang der Alaska-Airlines-Tochter Horizon Air als Regionalflugzeug. Immerhin 76 Passagiere finden darin Platz. Das Ziel: Ab 2027 soll dieser Flugzeugtyp mit Wasserstoff in Serienproduktion gehen. Mit einer Tankfüllung kommt die Maschine dann 1.100 Kilometer weit. Doch noch wird an dem Prototyp gebastelt, er erhält statt des bisherigen konventionellen Antriebs eine Brennstoffzelle und die dazu nötige technische Ausrüstung. Die Hypercore-Motoren von ZeroAvia sollen zwischen 900 kW und 5,4 MW liegen, damit lassen sich Passagierflieger mit 40 bis 80 Sitzplätzen betreiben.

Bombardier Q400 wird nach Umrüstung zu Dash 8-400

Wenn der Bombardier fertig ist, wird er umbenannt. Der neue Name lautet dann Dash 8-400. Er ist 33 Meter lang, verfügt über eine Spannweite von 28 Metern und erhält einen 1,8-MW-Antrieb namens ZA2000. Dieser wiederum besteht aus zwei 900-kW-Motoren und tankt flüssigen Wasserstoff. Bei kleineren Projekten von ZeroAvia kommt gasförmiges H2 zu Einsatz. Ein Termin für den Probeflug steht noch nicht fest, doch ein paar Monate wird es gewiss noch dauern, bis wir den Flieger in den Lüfte sehen.


2021 beschaffte sich ZeroAvia übrigens zwei deutsche Dornier 228, zweimotorige Propellerflugzeuge aus den 80er- bzw. 90er-Jahren, für sein 19-sitziges HyFlyer-Programm. 2022 gab es eine Kooperation mit Otto Aviation, für den Bau einer H2-Version des Otto Celera 500L. Ebenfalls 2022 ging ZeroAvia eine Partnerschaft mit Textron Aviation ein, um die Cessna Grand Caravan wasserstoffelektrisch zu machen: Wir haben es mit einer umtriebigen Firma zu tun, die sicherlich noch weitere Fortschritte machen wird.

Quelle: forschung-und-wissen.de

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